«Rückenwind e. V. Bernburg» «Rückenwind e. V. Bernburg»: Straßensozialarbeit droht jetzt das Aus
Bernburg/MZ. - "Zurzeit ist bundesweit leider das Problem, dass inhaltlich nicht mehr groß diskutiert wird", sagt Geschäftsführer Hans Strecker.
Die Kommunen Stadt und Landkreis sind nicht in der Lage, das Folgeprojekt, das ab März 2003 geplant ist, alleine zu tragen. Somit dürfte alles davon abhängen, ob sich das Land Sachsen-Anhalt als Förderer auch in Zukunft an dieser Arbeit beteiligen wird.
Im Grunde genommen war es für öffentliche Fördermaßnahmen einmal so gedacht, dass die Kommunen nach einer dreijährigen Anlaufphase in der Lage sind, soziale Projekte dieser Art zu finanzieren. Doch das ist in der Praxis längst Illusion geworden, seit die Kommunen selbst kaum noch wissen, wie sie ihre Haushalte decken sollen.
Die beiden Straßensozialarbeiter des "Rückenwind e. V." Mike Knobloch und Silke Otto haben sich in den zurück liegenden Jahren vor allem damit befasst, Jugendliche in ihren Treffpunkten aufzusuchen. Künftig wollen sie mehr im Haus des "Rückenwind e. V." an der
Nienburger Straße für sozial gefährdete und benachteiligte Jugendliche anzutreffen sein. Neben Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachem Milieu und Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit rechter Gesinnung haben die Berater vor allem Kontakte zu Drogenkonsumenten aufgebaut.
Keine leichte Aufgabe, das wissen alle Beteiligte, die mit dem Thema zu tun haben. Polizeiliche Maßnahmen haben zwar dafür gesorgt, dass das Beschaffen von Drogen erschwert wird. Die dahinter sitzenden Probleme können durch repressive Maßnahmen allerdings nicht gelöst werden.
Im Laufe dieses Jahres haben die beiden Streetworker zu etwa 90 Drogenkonsumenten Kontakt gehalten. Doch die Zahl allein sagt nicht allzu viel. Dazu ist der Zugang im Einzelfall zu unterschiedlich. Die Streetworker setzen auf Freiwilligkeit. Sie unterhalten Kontakte zur Suchtklinik der Salus gGmbH, wo der Drogenentzug häufig durchgeführt wird oder zu Drogenberatungsstellen. Für die Jugendarbeit in Bernburg würde ohne die Streetworker sicherlich Entscheidendes weg brechen. Das schätzen auch Kooperationspartner im Landkreis so ein.