Roßlauer Weißstorch zeitig aus Winterquartier zurück
Roßlau/MZ. - Wahrscheinlicher sei es aber, dass dieser beringte Storch über die Westroute aus Spanien zu seinem Horst geflogen ist. Wie Jonas, einer der Loburger Störche, der schon am 19. Februar auf dem Storchenhof eintraf. "Extrem früh", merkt Kaatz an.
Überhaupt würden die Störche in den letzten Jahren immer früher aus den Winterquartieren zurückkehren, was Kaatz dem Klimawandel zuschreibt. "Die letzten beiden Winter haben ihnen ja auch Recht gegeben", meint er. Auch würde etwa die Hälfte der Westzieher nicht mehr nach Afrika fliegen, sondern in Spanien bleiben. Entsprechend zeitiger seien sie dann zurück in Deutschland.
Mitglieder und Mitarbeiter des Vereins "Vogelschutzwarte Storchenhof" haben in diesem Winter 17 verletzte Weißstörche gepflegt. Einige ihrer Artgenossen jedoch sind, obwohl völlig gesund, dennoch nicht ins Winterquartier geflogen. Dem Storchenhof seien sechs Störche gemeldet worden, die in Sachsen-Anhalt überwintert haben, so aus Egeln und aus dem Raum Staßfurt, informiert Kaatz.
Doch was passiert, wenn es jetzt doch noch einen Wintereinbruch gibt? "Temperaturen um die null Grad und Schneeschauer machen den Tieren nichts aus. Mäuse, ihre Lieblingsnahrung, finden sie trotzdem. Erst wenn es wochenlang eine geschlossene Schneedecke gibt und längere Zeit Minusgrade herrschen, wird es problematisch", erläutert der Storchenexperte.
Kaatz und viele Storchenfreunde verfolgen zurzeit die Heimreise von Annamarie. Die mit einem Satellitensender ausgerüstete Störchin ist am 28. Februar im Sudan gestartet und befindet sich zurzeit in der Türkei.