Romantischer Liebesbeweis in Dessau Romantischer Liebesbeweis in Dessau: Hallenser nutzt Musical-Show für Heiratsantrag

Dessau - Andreas Brünig war sich noch drei Tage danach sicher. „Das hat Sie mir nicht zugetraut.“ Fünf Stunden hatte der Wahl-Hallenser am Samstag hinter der Bühne des Dessauer Golfparks gesessen, um seiner Franzi auf der Bühne einen Heiratsantrag zu machen. Mit Erfolg.
Zwei Wahl-Hallenser haben sich am Samstag während einer Musical-Show in Dessau auf der Bühne ihrer Liebe versichert. Für Franziska Müller (26) und Andreas Brünig (29) steht eigentlich schon lange fest, dass sie irgendwann zusammen vor den Traualtar treten werden. Doch der Versicherungsfachwirt hatte erst nach einer außergewöhnlichen Möglichkeit gesucht, ihr die entscheidende Frage zu stellen. In Dessau halfen nun zwei Freunde mit.
Antrag zur „West Side Story“
Ein Freund des Brautpaars arbeitet als Tontechniker jener Show, die am Samstag in Dessau „Musical-Moments“ auf die Bühne brachte. Die Künstler machten mit. Als aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ das bekannte Lied „Maria“ ertönte, wurde Franziska Müller auf die Bühne gebeten. Der Sänger hatte nach dem Lied eine weitere Überraschung für die gebürtige Weißandt-Gölzauerin. Natürlich war sie verunsichert, ließ sich aber darauf ein. Auf die Bühne kam Andreas Brünig, den Franzi eigentlich arbeitend im gemeinsam erworbenen Eigenheim wähnte. In Dessau war sie mit einer Freundin. „Willst du mich heiraten?“ Den Satz hörte sie wohl. „Antworten konnte ich nicht“, erinnerte sich die zu Tränen gerührte Frau. „Ich glaube, ich hab nur genickt.“
Franziska Müller und Andreas Brünig haben sich vor etlichen Jahren in einer Gaststätte in Priesdorf bei Zörbig kennengelernt. Gefunkt zwischen ihnen hat es aber erst später. Und da offensichtlich so, dass sich der aus Wolfen stammende junge Mann und die drei Jahre jüngere Franziska in Halle eine gemeinsame Wohnung mieteten und nun ihre Zukunft aufbauen. Und die sieht - abgesehen von dem Heiratsantrag - rosig aus. Das Paar hat jüngst sein Traumhaus in Oppin gekauft und richtet es gerade her. „Es ist genauso, wie wir es haben wollten“, erzählt Brünig von dem im Mai geplanten Umzug ins Eigentum.
Dass Brünig seiner „Sissi“ noch in diesem Jahr den Trauring an den rechten Ringfinger stecken wird, hält er für ausgeschlossen. Beide wollen die Hochzeit genießen und nach dem Umzug erst wieder Ruhe in ihr Leben einkehren lassen. Ob Dessau, die Stadt, in der der Heiratsantrag öffentlich gestellt wurde, auch der Hochzeitsort sein wird, ist unwahrscheinlich. Offen ist auch die Wahl der Hochzeitsmusik. Dass Leonard Bernsteins im Jahre 1956 für den Broadway geschriebenes Stück „Maria“ Teil der Feierlichkeiten auf einem Standesamt sein könnte, scheint indes nicht ganz ausgeschlossen.
Ungewöhnliche Hochzeitsanträge gibt es immer mal wieder. Erst kürzlich ließ sich ein Merseburger für seine Künftige blitzen. Die Frage aller Fragen hatte er hinter die Frontscheibe seines Fahrzeugs platziert. Im „Golfpark“ war es jedoch das erste Mal, dass sich ein Paar auf der Bühne öffentlich ein Versprechen gibt. „Leider wussten wir nichts davon“, bedauert Veranstaltungsleiterin Luisa Blabusch. „Dem Brautpaar in spe hätten wir eine zusätzliche Überraschung bereitet.“ Diese wird nun nachgereicht. Auf Müller und Brünig wartet im Golfpark nicht nur eine kostenlose Golfstunde, sondern auch ein Essen zu zweit mit Sekt.
Glückwünsche von Zuschauern
Franziska und Andreas aus Halle bekamen am Sonnabend übrigens vor Ort Glückwünsche. Dass sie mit Blumen, einem Ring und dieser wunderschönen Frage überrascht wurde, „werde ich nie vergessen“, sagte Franziska Müller. Aus ihrer Stimme hört man noch Tage später heraus, dass sie auf „Wolke sieben“ schwebt. (mz)