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Riesenmücke im Fernsehen

Von Claus Blumstengel 21.05.2007, 17:08

Halle/MZ. - Filmteam der Sendung ARD-Buffet des Südwestrundfunks hat sich hier vor der "Riesenmücke" versammelt, einem elektromechanischen Wunderwerk. Es ist eines der "Rosinen", die aus über 40 Themenvorschlägen der MZ-Leser herausgepickt wurden, wie Moderator Bernd Schröder erklärt.

Von einem solchen Mücken-Modell habe er zuvor noch nie gehört, begründet Drehbuch-Autor Daniel Richter die Auswahl. Es passe deshalb ins Konzept der Sendung "Lokalseiten", die über das Unverwechselbare, Einzigartige einer Region berichtet. Als Dr. Tim Karisch, Entomologe des Naturkundemuseums, dann im Magazin aus den Schubfächern mit einer halben Million präparierter Insekten eine originale Wald-Stechmücke holt, steht der kleinste Darsteller seit Beginn des ARD-Buffets im Jahr 1998 vor der Kamera, wie Bernd Schröder bestätigt.

"Ich war überrascht, dass wir für die Sendung ausgewählt wurden - neben dem Bauhaus und dem Schloss Oranienbaum", sagt Entomologe Karisch begeistert. Von der bundesweiten Ausstrahlung verspricht er sich einen Werbeeffekt für das Museum. Die Dessauer Riesenmücke sei noch wenig bekannt, würde aber bestimmt viele Radtouristen anlocken, "die sich ja besonders für Natur interessieren", hofft der Wissenschaftler, der seit zehn Jahren Mückenarten in der Elbaue erforscht. So kommen auch die amtlichen Warnungen vor größeren Mückenplagen von ihm.

Dessau gehöre zu den größten Städten, in denen die Kurzreportagen aus Deutschland bisher entstanden sind, gibt Moderator Schröder Auskunft. Meist werde in ländlichen Gegenden gedreht. Dass es auch dort überraschende Dinge zu entdecken gibt, zeige die Tatsache, dass das ARD-Buffet die Zuschauer bereits seit neun Jahren bundesweit vor die Bildschirme lockt.

Nein, so oft mache der das nicht, sagt Kameramann Bohnert, als er anschließend im Kletterzentrum Zuckerturm in der Alten Brauerei fünf Meter hoch in den Seilen hängt. Moderator Schröder hatte in gleicher Höhe beim Interview mit dem Vorsitzenden der IG Klettern, Volker Bretschneider, wahrscheinlich auch einiges Gewöhnungsbedürfnis. Doch das Team fand die sich in dem ungewöhnlichen Industriebau bietenden Perspektiven derart verlockend, dass der Kameramann sich kurzerhand den Sitzgurt umschnallte. Dann verabschieden sich Schröder und Bretschneider. Ersterer steigt vorsichtig die Leiter hinab, Letzterer entschwindet wieselflink Richtung Hallendecke. "Eine bessere Werbung für unseren Kletterturm kann es doch gar nicht geben", meint Bretschneider gegenüber der MZ.

Am Dienstag dreht das Filmteam des SWR im Bauhaus sowie im Schloss Oranienbaum. Dort interessieren sich die Filmleute besonders für die Ledertapeten. Abends wird dann am Bootshaus der Rudervereinigung Dessau gedreht. Filmstar ist hier das Drachenboot-Team mit seinem imposanten Gefährt.