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RB Leipzig gegen Hertha BSC RB Leipzig gegen Hertha BSC: Mit dem besten Aufgebot gegen Bundesligisten

Von frank harnack und STEFFEN BRACHERT 11.07.2013, 07:14
Generalprobe für RB Leipzig. Am Sonnabend spielen die „Roten Bullen“ in Dessau gegen Hertha BSC.
Generalprobe für RB Leipzig. Am Sonnabend spielen die „Roten Bullen“ in Dessau gegen Hertha BSC. gepa Lizenz

leipzig/MZ - Es ist Bundesligaluft, die da am Sonnabend durch das Dessauer Paul-Greifzu-Stadion wehen wird. Drittliga-Aufsteiger RB Leipzig erwartet den Erstliga-Neuling Hertha BSC. Gemeinsam wollen beide Vereine dafür sorgen, dass den in der Region Anhalt von der Flut betroffenen Fußballvereine mit den Erlösen aus der Partie geholfen werden kann.

Denn darum geht es eigentlich am Sonnabend, wenn sich RBL und Hertha gegenüberstehen. Natürlich, die sportliche Bedeutung der Partie ist nicht von der Hand zu weisen. Für Leipzig wird das Match die letzte Begegnung vor dem Beginn der Saison sein. Am ersten Spieltag der dritten Liga muss RBL gleich zum Derby nach Halle. „Für uns ist das die Generalprobe“, verdeutlicht Sharif Shoukry, der Pressesprecher von RB Leipzig. Deshalb werden die Messestädter, die ja auch die Initiatoren des Benefiz-Spieles sind, auch mit dem besten Aufgebot nach Dessau kommen. „Alles was Rang und Namen hat“, nickt Shoukry. Dazu zählt auch der dänische Nationalspieler Yussuf Poulsen, den RB von Lyngby Kopenhagen loseiste.

Vor dem sportlichen kommt aber am Sonnabend der Benefiz-Gedanke. „Wir möchten allen betroffenen Fußballvereinen helfen“, sagt Shoukry. Wie wichtig diese Hilfe sein kann, erfuhr bereits der FC Grimma. Dort rückte RB mit seinen Greenkeepern und Rasentraktoren an, um die Spielfläche der Grimmaer wieder spielfähig zu bekommen. „Wir haben eine Liste der Vereine, die betroffen sind. Diese erhalten von uns dann ein Hilfspaket mit Sachwerten“, erläutert Shoukry. Hertha BSC verzichtet dabei auf sein Antrittsgeld von 20 000 Euro und wird stattdessen diese Summe dem Landessportbund Berlin-Brandenburg spenden. „Wir freuen uns, dass Hertha diese Aktion mit unterstützt.“

RB Leipzig rechnet mit Einnahmen von 50 000 Euro aus der Partie, inklusive der 20 000 gesparten Hertha-Euro. Bei RBL gibt es einen Extra-Mitarbeiter, der sich um die Hilfe für die Flutopfer kümmert.

Dass es im Internet Aufrufe gibt, sich zwar eine Karte zu kaufen, aber die Partie im Dessauer Stadion zu boykottieren, will Shoukry nicht weiter kommentieren, verwahrt sich aber dagegen, dass sich „RedBull am Leid der Flutopfer profilieren will“. So lautet der von so genannten Fans, die nebenbei Verein und Konzern verwechseln, erhobene Vorwurf. „Haben wir das nötig?“, fragt Shoukry und verweist auf die immer größer werdende Popularität des Leipziger Vereins, die bei ihren Aufstiegsspielen über 30 000 Fans ins Stadion lockten.

Bei der Dessauer Polizei werden die im Internet verbreiteten Boykottaufrufe zu der Benefiz-Partie am Sonnabend mit wachem Auge verfolgt. Das Youtube-Video, das vier Unbekannte zeigt, die im Paul-Greifzu-Stadion Flugblätter anbringen, ist der Polizei bekannt. Der Boykott-Aufruf kursiert dazu in vielen Fan-Foren. Sogar das Fußball-Magazin „11 Freunde“ hat darüber berichtet. „Die Veröffentlichungen unterliegen einer ständigen Bewertung durch uns“, sagt Doreen Wendland, Sprecherin der Polizeidirektion Ost.

Man habe am Sonnabend eigene Kräfte vor Ort, zusätzlich seien Kollegen von der Landesbereitschaftspolizei angefordert. Über einsatztaktische Dinge macht Wendland keine Angaben, stellt aber klar: „Unser Einsatzauftrag besteht darin, eine störungsfreie An- und Abreise der Fußballfans und einen störungsfreien Verlauf des Spiels zu gewährleisten.“

Die Eintrittskarten für das Spiel zwischen RB Leipzig und Hertha BSC kosten fünf Euro (Stehplatz) und acht Euro (Sitzplatz). Der Kartenvorverkauf läuft noch bis einschließlich Freitag in der Tourist-Information Dessau (Zerbster Straße 2c, Telefon 0340-2042742).