Rathaus-Center-Manager Rathaus-Center-Manager in Dessau: Hans-Jörg Bliesener feiert Weihnachten im Schoß der Familie

Dessau - Hans-Jörg Bliesener redet nicht lange um den heißen Brei herum. „Für mich ist Weihnachten die schönste Zeit des Jahres“, sagt der Manager des Dessauer Rathaus-Centers. Daher hat der 53-Jährige nicht nur die 30.000 Quadratmeter große Shopping-Mall in ein glitzerndes Weihnachtsgewand mit 250.000 Lichtern einhüllen lassen, sondern auch Zuhause - wenn man so will - nachgerüstet.
„Denn ich bin Mitte des Jahres mit meiner Frau wegen der Arbeit in die Stadt gezogen. Vor einigen Tagen haben wir erstmals unsere Weihnachtsdekoration in Dessau ausgepackt. Da wir aber für ein Fenster in der neuen Wohnung noch keinen Schwibbogen hatten, habe ich einen am Erzgebirgsstand im Center besorgt. Jetzt ist alles unter Volllast geschmückt.“
Dass Hans-Jörg Bliesener so ein Faible für das Fest der Feste hat, dafür gibt es mehrere Gründe. Da ist zum einen die Familientradition. „Ich bin in Brandenburg an der Havel aufgewachsen.
Für Hans-Jörg Bliesener ist an Heiligabend vor allem die gemeinsame und besinnliche Zeit prägend
Bei uns war es Brauch, dass an Heiligabend zusammen der Weihnachtsbaum geschmückt wurde und meine beiden Omas und der Opa zu Besuch kamen.“ Da der Großvater als Küster in der evangelischen Kirche tätig war, habe man sich nach ihm gerichtet. „Das heißt: Wenn er die Glocken geläutet hat, gab es Abendbrot. Bei uns waren das Kartoffelsalat mit Würstchen, Soljanka und Frikassee. Danach wurden die Geschenke ausgepackt.“
Neben Christbaum, Festschmaus, Präsenten und im besten Fall auch Schnee sei vor allem die gemeinsame und besinnliche Zeit prägend gewesen. „Das habe ich später erst richtig schätzen gelernt, denn als ich 14 Jahre alt war, bin auf ein Sportinternat nach Potsdam und weg von zu Hause gegangen. Nur in den Sommerferien und an Weihnachten war ich eine längere Zeit am Stück in der Heimat. Das habe ich sehr genossen.“
Bliesener hat in den vergangenen 30 Jahren in 18 unterschiedlichen Städten gearbeitet
Dass Hans-Jörg Bliesener sich so auf die Weihnachten freut, hat noch einen anderen Grund. Denn der gelernte Einzelhändler hat innerhalb der vergangenen fast 30 Jahren in 18 unterschiedlichen Städten in ganz Deutschland gearbeitet. Da es in seiner Branche vor der Bescherung am 24. Dezember bekanntlich hoch hergeht, wird Verkäufern alles abverlangt. „Man arbeitet länger, hat mehr Kundenkontakt.“ Aufgrund der intensiven Vorweihnachtszeit sei man danach erschöpft und müsse wieder Kraft tanken. „Ruhe und Erholung finde ich dann an den Feiertagen in der Familie.“
Dass die traditionelle Weihnachtsdekoration dazu gehört, steht für den Center-Manager außer Frage. „Bei mir sind es vor allem Schwibbögen, die die besondere Atmosphäre ausmachen.“ Diese hat er erstmals 1980 wahrgenommen. „Von der Sportschule aus sind wir im Januar immer für mehrere Woche zum Trainingslager ins Erzgebirge gefahren. Da waren in jedem Fenster die handgeschnitzten Lichterbögen zu sehen.“ Seither gehören sie für Bliesener in der Zeit von Anfang Dezember bis Ende Januar einfach dazu. „Daher habe ich sie überall, wo wir gewohnt haben, aufgestellt. Das gehört für mich einfach zum Fest der Liebe dazu.“
Hans-Jörg Bliesener ist an Weihnachten ein Unterschied zwischen Ost und West aufgefallen
Dabei sei ihm allerdings ein Unterschied zwischen Ost und West aufgefallen. „Als ich in Unna bei Dortmund gewohnt habe, war ich der einzige, der Schwibbögen im Fenster stehen hatte. Als ich in Chemnitz lebte, war ich der letzte, der die Lichter abends anmachte, weil ich erst so spät zu Hause war.“
Danach gefragt, wo es ihm zur Vorweihnachtszeit am meisten gefallen habe, sagt Hans-Jörg Bliesener: „Alle Regionen haben ihre Besonderheiten, aber wenn man einen Ort, der sinnbildlich für das Weihnachtsfest und die Vorfreude steht, benennen müsste, dann ist das wohl Annaberg-Buchholz im sächsischen Erzgebirgskreis. Die Fachwerkhäuser, die Kirchen und Berge - das ist alles schon sehr heimelig.“
Bleibt noch die Frage: Was verschenkt eigentlich jemand, der im Einzelhandel in führender Position tätig ist und 80 Läden direkt vor beziehungsweise unter seinem Büro hat? „Meine Frau und ich versprechen uns jedes Jahr vor Weihnachten, dass wir uns nichts schenken, geklappt hat das bisher aber noch nie“, sagt Bliesener und lacht.
„Das wertvollste Präsent von allen ist, dass man sich und der Familie viel Zeit schenkt“
Natürlich könne er an dieser Stelle keine Geheimnisse verraten, da das Geschenk am 24. Dezember ja eine Überraschung sein soll. Nur so viel: „Generell kann ich feststellen, dass vielmehr Gutscheine verkauft werden, damit sich die oder der Beschenkte selbst etwas aussuchen können. Das ist etwas, was sich in meiner Branche in den vergangenen 30 Jahren, stark verändert hat.“
Dann hält Hans-Jörg Bliesener kurz inne und sagt: „Aber das wertvollste Präsent von allen ist, dass man sich und der Familie viel Zeit schenkt. Das ist mit nichts auf der Welt zu bezahlen.“ Von daher hat der Neu-Dessauer in diesem Jahr zunächst Sohn und Schwiegertochter samt Enkelkind erstmalig an Weihnachten zu sich in die Bauhausstadt eingeladen. „Hier gibt es ja sehr viel zu entdecken.“
Danach fahren alle - so wie jedes Jahr - nach Brandenburg an der Havel. „Dort besuchen wir meine Mutter und verbringen mit ihr die Feiertage.“ Anschließend gehe es zur Tochter und den beiden anderen Enkeln nach Tirol. „Wie gesagt: Bei uns wird Weihnachten seit jeher mit Familie gleichgesetzt. Daher wollen und werden wir alle sehen. Und darauf freue ich mich sehr.“ (mz)