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Radrennen in Mosigkau Radrennen in Mosigkau: Eine gefragte Veranstaltung

Von Danny Gitter 24.04.2016, 18:45
Über hundert Freizeitsportler gingen am Samstag an den Start.
Über hundert Freizeitsportler gingen am Samstag an den Start. Lutz Sebastian

Dessau - Krautloch, Chörauer Platte, Kleiner Harz. Und der Laie versteht erstmal nur böhmische Dörfer. Viele Mosigkauer, Radsportfans und Mountainbiker schnalzen bei den Begriffen dagegen mit der Zunge. An diesen Landmarken kam am Sonnabend kaum jemand vorbei, der sich auf zwei Rädern sportlich rund um Mosigkau bewegte. Zum nunmehr 12. Mountainbikerennen hat der Dessauer Vorort eingeladen. Und sie kamen alle. Die Knirpse im Vorschulalter ebenso wie der Senior mit 65 Jahren.

Der Parkplatz rund um den Sportplatz des TSV 1894 Mosigkau war voll mit Kennzeichen aus Dessau-Roßlau, Anhalt-Bitterfeld, Magdeburg, Halle, Leipzig und Berlin. Aber auch aus Auerbach im sächsischen Vogtland und Hannover hat es ambitionierte Freizeitradsportler dieses Wochenende nach Mosigkau verschlagen. „Das spricht doch dafür, dass wir uns mittlerweile regional und überregional einen guten Ruf erarbeitet haben“, stellt Jens Feder fest.

Umsetzung war unsicher

Der Elektromeister und Mitglied des Mosigkauer Ortschaftsrats hat dabei geholfen, das diesjährige Rennen mit zu organisieren. Überhaupt ist es vielen im westlichen Vorort ein Anliegen gewesen, dass ein winziger Hauch von Tour de France und Giro d’Italia weiterhin durch „Klein Sanssouci“ Mitteldeutschlands weht.

Denn nach dem elften Mal stand das Mosigkauer Mountainbikerennen auf der Kippe, nachdem sich die Stadt als Mitveranstalter zurückgezogen hat. Der AMC Dessau als Hauptveranstalter brauchte einen neuen starken Partner an seiner Seite und fand ihn in Beckers Radhaus. „Das ist ja irgendwie selbstredend, dass wir da mit machen“, sagt Geschäftsführer Uwe Becker. Denn Radsport in der Region ist ihm ein Anliegen und wenn dann - wie in Mosigkau - auch noch breite Unterstützung aus der Bevölkerung da ist, dann muss auch die 12. Auflage ein Erfolg werden.

Selbst die Kleinen ganz groß

Und sie wurde es. Egal, ob Freiwillige Feuerwehr, Jugendtreff, Bürgerverein, Ortschaftsrat und über ein Dutzend privat Engagierter. Als Streckenposten, als Koordinatoren, Moderatoren und als Kuchenbäcker gaben sie ihr Bestes. Auf der Strecke zeigten über 100 Freizeitsportler, 32 Kinder und 70 Erwachsene ihre Ambitionen auf Titel, Heldenapplaus und wenigstens ein paar Minuten Ruhm.

Erst kämpfte auf dem Sportgelände in Stadionrunden der Nachwuchs um Bestzeiten, Pokale, Urkunden und Preise. In der Altersgruppe bis sechs Jahre hängten Moritz Lauber und Marietta Bickmon die Konkurrenz ab. Tobias Schreiber und Hanna Schnee waren in der Kategorie sieben bis elf Jahre die Schnellsten. Marc Wodner und Romie Becker ließen bei den Zwölf- bis 15-Jährigen die anderen hinter sich.

"Immer professioneller"

Beim erwachsenen Starterfeld war die Herausforderung ungleich größer. „Wir haben die Strecke im Vergleich zu den Vorjahren technisch etwas anspruchsvoller gestaltet“, erzählt Uwe Becker. Die, die darauf fahren mussten, haben das durchaus genossen. „Da war ja an Untergründen und Schikanen fast alles dabei“, bilanziert Matthias Völzke. Asphalt, Plattenwege, Staubpisten, schmale Überführungen über Bäche. Mensch und Material wurde da Einiges auf dem Kurs rund um Mosigkau geboten.

Zum sechsten Mal hat er am Sonnabend beim Mosigkauer Mountainbikerennen teilgenommen. Zweimal stand der Mitarbeiter der Hochschule Anhalt im Fachbereich Geoinformation schon auf dem Podest, einmal als Zweiter, einmal als Dritter. Für dieses Rennen hatte er diese Ambitionen nicht. „Das Starterfeld ist ja im Laufe der Zeit immer professioneller geworden“, stellt Völzke, der ambitionierte aber bescheidene Freizeitradsportler fest.

Alles unfallfrei gemeistert

Trainingslager auf Mallorca und Lanzarote nahm da mancher als Vorbereitung in Anspruch. So wie Thomas Siegel, der auf der 26 Kilometer-Distanz in der Kategorie Ü45 die Konkurrenz abhängte. Einfach nur Spaß gemacht hat es dem Dessauer Fahrradhändler. Pokal, Urkunde und Sachpreis waren da die Krönung eines perfekten Tages. „Großes Kompliment, ist auch alles super organisiert“, lobt er die Veranstalter.

Neben Siegel siegte bei den Frauen auf der 26-Kilometer-Distanz Anke Schöffner. Bei den 16- bis 40-Jährigen setzte sich Marcus Söllner an die Spitze. Die lange Distanz von 41 Kilometern bewältigten Helmut Halle (Ü45) und Bengt Jäckel (16 bis 40 Jahre) am besten. „Heute ist jeder ein Gewinner“, stellte am Ende eines langen Tages der Moderator des Rennens Otto Körnig fest. Denn alle meisterten unfallfrei den Parcours der Schikanen. (mz)

Zu klein gibt’s nicht beim Mountainbikerennen in Mosigkau.
Zu klein gibt’s nicht beim Mountainbikerennen in Mosigkau.
Lutz Sebastian