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Pressezentrum Kanski Pressezentrum Kanski in Dessau: Fürst Franz im Miniaturformat

Von Heidi Thiemann 28.07.2017, 08:03
Zinnfigurenkünstler Hans-Jörg Rammelt (r.) und Förster Jürgen Kristin haben eine gemeinsame Ausstellung gestaltet.
Zinnfigurenkünstler Hans-Jörg Rammelt (r.) und Förster Jürgen Kristin haben eine gemeinsame Ausstellung gestaltet. Lutz Sebastian

Dessau - Das Jagdschloss Haideburg ist ins Stadtzentrum umgezogen. Wie das geht? Ganz einfach in Miniatur. Zinnfigurenkünstler Hans-Jörg Rammelt und Förster Jürgen Kristin sind deshalb am Donnerstagnachmittag zu Schaufenstergestaltern geworden.

Im Pressezentrum Kanski in der Zerbster Straße 25 haben sie dekoriert. Dort lassen sie Fürst Franz, dessen Todestag sich am 9 . August zum 200. Male jährt, zu Ehren kommen - und mit ihm das Jagdschloss Haideburg und dessen berühmtes Hirschdenkmal.

Miniatur soll auch neue Besucher in das echte Jagdschloss locken

„Das ist unser gemeinsamer historischer Beitrag“, sagt Rammelt. Denn dass Fürst Franz das Jagdschloss Haideburg von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff 1772/83 erbauen ließ und viel Zeit dort verbrachte, das wüssten nicht viele.

Mit der kleinen Ausstellung aber wolle man neugierig machen. Auch darauf, dass das Jagdschloss, Sitz des Betreuungsforstamtes Dessau und des Landesforstbetriebes Anhalt, besucht werden könne, sagt Kristin. „Viele stehen davor und trauen sich nicht hinein.“

Dabei lockt im Eingangssaal des Erdgeschosses eine Ausstellung zur Schlossgeschichte, ein Diorama mit Tierpräparaten, eine Baumbibliothek des Waldkindergartens und in zwei Vitrinen eine Zinnfigurensammlung zur Jagd - gestaltet von Rammelt.

Viel akribische Handarbeit steckt in den Zinnfiguren

Im Pressezentrum Kanski, wo er seit 2011 regelmäßig Ausstellungen gestalten darf, zeigt Rammelt auch, wie eine Zinnfigur Schritt für Schritt entsteht. Als Vorlage für seine zehn Zentimeter große Vitrinenfigur diente ihm der Kupferstich „Leopold Friedrich Franz, Fürst zu Anhalt Dessau“.

Die Zeichnung für die Zinnfigur und die Schieferform für den Guss gravierte Werner Quellmalz aus Ettingen. Die Bemalung des silberfarbenen Rohlings nahm Rammelt vor. Wie lange es von der Idee bis zum fertigen Fürsten brauche? „Da braucht man schon mehrere Tage für“, lässt der Künstler nur anklingen, wie viel akribische Handarbeit darin steckt.

Fürst Franz, sagt Rammelt, war ein begeisterter Parforcejäger. Wie es ausgesehen haben könnte, wenn er mit Jägern und Hundemeute Hirsche jagte, ist auf zwei Brettern zu sehen. In typisch anhaltischer Kleidung sind die Jäger dargestellt - mit gelber Lederhose, rotem Rock, hellblauen Aufschlägen und Verzierungen in Silber.

Zinnfiguren können im Betreuungsforstamt erworben werden

Und der Hirsch? Es könnte so einer sein, wie er vor dem Jagdschloss thront. Erlegt wurde das stattliche Tier 1782 - seit 230 Jahren gibt es das Denkmal dort.

Neben den Figuren aus Zinn - die zum Teil (Jagdschloss und Hirschdenkmal) im Betreuungsforstamt erworben werden können - sieht man dem Fürsten auch Aug in Aug ins Gesicht. Beigesteuert hat die Zeichnung Rammelts Bruder Olaf. (mz)

Das Jagdschloss Haideburg, Heidebrückenweg 28, 06849 Dessau-Roßlau, ist für Besucher montags bis donnerstags von 7 bis 15 Uhr und freitags von 7 bis 12 Uhr geöffnet.

Führungen sind möglich nach Vereinbarung unter Tel.: 0340/21 66 70 oder E-Mail an [email protected].