Pockenschutzimpfung Pockenschutzimpfung: Die neue Impftechnik trainiert
Bernburg/MZ. - Bundesweit, so berichtet Günther, bereitet man sich auf die Pockenschutzimpfung vor. Dazu haben auch im Landkreis planerische Vorstellungen begonnen, die bis zur Einrichtung von Impfstellen gehen. Doch derzeit verweist der Amtsarzt noch auf rechtlichen Klärungsbedarf, der notwendig sei. So stehe beispielsweise noch nicht der Personenkreis fest, der die Impfungen durchführen kann.
Die Impfung, die bis 1975 jedes Mädchen und jeder Junge im
Kleinstkindalter und während der Schulzeit bekam, war ab 1980 nicht mehr nötig. Weltweit, so erklärt der Amtsarzt, habe es ab diesem Zeitpunkt keine Pocken mehr gegeben. Die Kinderärzte, so gesteht Günther ein, seien froh über die Einstellung der Impfung gewesen, da sie mit risikenreichen Nebenwirkungen verbunden war.
Eine Wiedereinführung der Impfung brachte die Gefahr eines bioterroristischen Angriffes ins Gespräch. Pocken bezeichnet der Mediziner deshalb als gefährlich, weil sie nach ihrem Ausbruch nicht durch ein Medikament behandelt werden könnten.
Dazu komme eine andere Situation als im Jahr 1980. So gehen die Experten davon aus, dass mehr als 20 Jahre später der Kollektivschutz gegen eine Pockenerkrankung nicht mehr gegeben sei. Zudem macht Günther auf neue Krankheitsbilder aufmerksam. Er nennt die Immunschwächekrankheit, Patienten mit Transplantationen und ältere Leute, die mehrere Krankheiten haben. Sie müssten auf eine neue Impfung stärker vorbereitet und dann intensiv betreut werden.
Wenn der Impfstoff eingetroffen ist, soll die gesamte Bevölkerung versorgt werden. Die Impfung sei kostenlos. "Ich gehe davon aus, dass sich viele impfen lassen", sagt der Amtsarzt. Das Problem sei nicht die Bereitschaft. Sehr wohl sei es aber die Erreichbarkeit. Die Impfung bezeichnet Günther deshalb vor allem als großes logistisches Problem.