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Lockheim Dessau Neustart mit Omas Rezepten in der Sportgaststätte des ESV Lok Dessau

Andreas und Kathi Mülder sind die neuen Pächter des Lokheims am Dietrichshain. Sie setzen auf Hausmannskost - auch im XXL-Format.

Von Danny Gitter 07.06.2021, 12:50
Andreas und Kathi Mülder sind die neuen Pächter des Lokheims am Dietrichshain.
Andreas und Kathi Mülder sind die neuen Pächter des Lokheims am Dietrichshain. (Foto: Gitter)

Dessau - Im Stillen wollten sie eröffnen. Doch ganz unbemerkt blieb es am Pfingstwochenende dann doch nicht, dass in die Sportgaststätte des ESV Lok Dessau wieder Leben eingezogen ist. Die Neueröffnung sprach sich schnell rum. Schon eine Woche später waren die rund 90 Plätze im Außenbereich des Lokheims am ESV-Sportplatz am Dietrichshain voll besetzt.

„Hätten wir vorher Werbung gemacht, dann hätten uns die Leute bestimmt überrannt“, begründet Andreas Mülder die anfängliche Zurückhaltung. Jetzt sind er und seine Frau Kathi für einen möglichst pandemiearmem Sommer mit zahlreichen Gästen gewappnet. „Wir wollten auch erst aufmachen, wenn die Leute bei uns tatsächlich einkehren können“, sagt Kathi Mülder.

Das junge Gastronomen-Paar musste dann erst einmal Mobiliar und Küchenausstattung besorgen

Zu Pfingsten war das dann soweit. Das konnten die gelernte Restaurantfachfrau und der ausgebildete Koch im Februar, als sie das Lokheim übernahmen, noch nicht wissen. „Der Lockdown hat uns dann auch genug Zeit gelassen, ungestört die nötigen Vorbereitungen zu treffen“, erzählt Mülder. Der Vorbesitzer, der im Januar dieses Jahres ausgezogen ist, hat eine besenreine Gaststube ohne Inventar hinterlassen.

Das junge Gastronomen-Paar musste dann erst einmal Mobiliar und Küchenausstattung besorgen. Andreas Mülder hat noch einen Tresen gezimmert. Urig ist das Ambiente im Innenraum der Sportgaststätte mit 40 Plätzen. Das passt auch zur Speisekarte. „Wir haben uns ganz bewusst für gutbürgerliche Hausmannskost entschieden“, sagt Mülder.

Zwischen Mittag und Küchenschluss sind selbst gebackener Kuchen und Eis im Angebot

Der gelernte Koch weiß aus eigener Erfahrung, dass das, was bei Oma und Mutti in den Rezeptbüchern steht, am besten schmeckt. Für den großen Hunger gibt es Eisbein, 1,5 Kilogramm pro Portion. „Das ist zu bewältigen. Zwei Leute haben das schon geschafft“, erzählt Andreas Mülder. Eine normale Haxe bringt ungefähr die Hälfte auf die Waage. Bis 21 Uhr soll an den Öffnungstagen die Küche heiß bleiben.

Zwischen Mittag und Küchenschluss sind selbst gebackener Kuchen und Eis im Angebot. Für Letzteres sind Mülder und seine Frau in der Stadt schon bekannt. In der Zerbster Straße betreiben sie „Jannys Eis“. Ist die Herausforderung damit nicht mehr groß genug? „Den Gedanken, neben dem Eisgeschäft noch ein Lokal zu eröffnen, tragen wir schon seit rund zwei Jahren mit uns rum“, erzählt Andreas Mülder. Bei dem Lokheim am Dietrichshain haben sie dann endlich Nägel mit Köpfen gemacht.

Für Feiern zur Einschulung sind sie jetzt schon ausgebucht

Dass die Gaststätte, ganz am Südrand der Stadt, nicht gerade zentral gelegen ist, stört die beiden Gastronomen nicht. „Die Lage ist sogar sehr vorteilhaft“, findet Kathi Mülder. Zum Sportgelände des ESV Lok Dessau führt ein gut ausgebauter Radweg. „Kinder können sich auf dem kleinen Sportplatz nebenan austoben“, sagt Andreas Mülder. Wenn auf dem großen Platz die Kicker des ESV Lok bei ihren Heimspielen gegen den Ball treten, findet das auch immer recht großes Zuschauerinteresse. Für einen Siegertrunk oder ein Frustbier nach Abpfiff ist dann im Lokheim Platz.

Aber auch andere sollen dort auf ihre Kosten kommen. Schon seit Jahren haben die Karnevalisten der „Wolke“ im großen Saal des Lokheims eine Heimat. Das soll so bleiben. Auch Tanzabende wollen die neuen Pächter im Saal anbieten, wenn es die Bedingungen wieder zulassen.

Familienfeiern werden ausgerichtet. Für Feiern zur Einschulung sind sie jetzt schon ausgebucht. Das ist ein gutes Zeichen für den Start, genau wie das ernst zunehmende Interesse der Gäste am kulinarischen Angebot. Wenn es weiter so gut läuft, sollen bald die ersten Mitarbeiter angestellt werden. Vorerst ist das Lokheim aber ein Familien-Business, bei dem die Eltern auch schon mal beim Abwasch helfen. (mz)

Öffnungszeiten: Dienstags bis Sonntag ab 12 Uhr