Senioren rein in Stadtmitte Neues Projekt für altersgerechtes Wohnen mitten in Roßlau
Der Stadtrat stimmt dem B-Plan für ein altengerechtes Wohnen am Schillerplatz Roßlau zu. Der Saarländische Schwesternverband plant Investition von rund vier Millionen Euro.

Roßlau - Darüber haben die Menschen und Anwohner in der Elbestadt nicht nur seit „gefühlten“ zwei Jahrzehnten beraten, diskutiert, gekämpft und gestritten. Die Idee vom altersgerechten Wohnen in Zentrum von Roßlau erntete Zuspruch ebenso wie Ablehnung, wurde vertagt, verworfen und neu konzipiert.
Die Stadtratssitzung in der vorigen Woche setzte einen neuen Pflock: Der vorhabenbezogene Bebauungsplan Nr. 67 „Altersgerechtes Wohnen am Schillerplatz“ wird in einem 2. Entwurf auf den Weg in die öffentliche Auslegung gebracht. Mit dem einstimmigem Votum der Stadträte als Rückenwind.
Der Großteil der Fläche wurde bis in die 1990er Jahre gewerblich durch einen Lackierbetrieb genutzt
Das Plangebiet ist eine versteckte, verwinkelte Fläche im innerstädtischen Roßlau. Es liegt in einem Wohnquartier zwischen Schillerplatz und Anhaltiner Platz und wird im Norden und im Westen begrenzt durch die rückwärtigen Grundstücksgrenzen der Wohnbebauung an der Dessauer Straße und Hauptstraße. Im Osten grenzt das Gebiet an die Rudolf-Breitscheid-Straße, im Süden an den Schillerplatz bzw. die Eichendorffstraße an.
Der Großteil der Fläche wurde bis in die 1990er Jahre gewerblich durch einen Lackierbetrieb genutzt. Das Gebiet bildet bis heute eine innerstädtische Brachfläche in der ansonsten intakten Bebauung rund um den Schillerplatz im Sanierungsgebiet Altstadt Roßlau.
Der Saarländische Schwesternverband verpflichtet sich, das Vorhaben binnen sieben Jahren nach Inkraftsetzung des Bebauungsplanes zu errichten
Vorhabenträger ist der Saarländische Schwesternverband (SSV), der das Grundstück bereits vor Jahren erworben hatte. Der SSV plant die Errichtung einer Anlage für altersgerechtes Wohnen sowie einer Tagespflegeeinrichtung. Der Stadtrat Dessau-Roßlau hatte im Februar 2019 das Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Die Planungskosten für das Bebauungsplanverfahren einschließlich aller erforderlichen Fachgutachten übernimmt der SSV als Vorhabenträger.
Der Saarländische Schwesternverband verpflichtet sich, das Vorhaben binnen sieben Jahren nach Inkraftsetzung des Bebauungsplanes zu errichten und in Betrieb zu nehmen. Gerechnet wird derzeit mit Investitionen in Höhe von vier Millionen Euro.
Im Herzen Roßlaus entstehen soll ein gegliedertes Gebäude mit drei Flügeln
Jetzt äußerte sich der in Ottweiler ansässige Investor auf MZ-Anfrage zu ersten Details. So ist der Bauantrag bereits eingereicht, wie Dirk Sellmann vom Marketing und Projektmanagement des sozialwirtschaftlichen Unternehmens mitteilte.
Im Herzen Roßlaus entstehen soll ein gegliedertes Gebäude mit drei Flügeln. Auf das Erdgeschoss folgt nur ein Obergeschoss, so dass sich der Neubau in die umliegende Altstadt-Dachlandschaft einfügt. Die Ausdehnung in Länge und Breite sei kleiner als das maximale Baufeld des Bebauungsplanes, betont Sprecher Sellmann.
„Wir planen eine Tagespflege mit 20 Plätzen und das Büro unseres ambulanten Pflegedienstes“
„Wir planen eine Tagespflege mit 20 Plätzen und das Büro unseres ambulanten Pflegedienstes.“ Vorstandsvorsitzender Thomas Dane informiert weiter darüber, dass in dem Quartier außerdem 17 barrierefreie und uneingeschränkt rollstuhlgerechte Wohnungen für eine oder zwei Personen mit 50 bis 70 Quadratmetern entstehen. Jede mit Balkon oder Terrasse. Je nach Tempo der Genehmigungsverfahren plant der Investor den Baubeginn 2021. (mz)