Neuer Charme für "Platte": Neuer Charme für "Platte": Wohnungsgenossenschaft investiert über elf Millionen Euro

Dessau - 11,3 Millionen Euro wird die Wohnungsgenossenschaft Dessau im Jahr 2018 in Modernisierungs- und Neubauvorhaben investieren. Dabei wird es Fertigstellungen ebenso zu feiern geben wie Grundsteinlegungen und Maßnahmebeginne.

In der Gropiusallee 53-55 werden planmäßig im Juni die Wohnungen des Neubaus an die Mieter übergeben. „Der Rohbau ist fertig, wir sind jetzt intensiv beim Innenausbau“, blickt Vorstandsvorsitzender Nicky Meißner auf dieses Projekt, das nach Plan läuft. Noch im Sommer möchte die Wohnungsgenossenschaft mit dem nächsten Neubauprojekt beginnen. Das ist an der Ecke Muldstraße/Flössergasse vorgesehen und wird eine Investitionssumme von 6,6 Millionen Euro haben.

Bis die Bagger anrollen können, bedarf es allerdings noch einiger verwaltungsrechtlicher Vorarbeit. So soll bis Frühjahr der Bebauungsplan für das Gebiet Rechtskraft erhalten, der wiederum Voraussetzung ist, um Baurecht für den geplanten Neubau zu bekommen.

Den Bauantrag hat die Wohnungsgenossenschaft im Dezember gestellt. Das neue Wohngebäude mit über 30 Wohnungen wird teilweise auf dem alten Schulhof der Rathausschule stehen. Große Balkone und Aufzüge, ein abgesenktes Parkdeck sowie ein großzügiger grüner Innenhof mit barrierearmen Zugang zum Haus sind wesentliche Parameter des Projektes.

Auch „in die Platte“ wird die Genossenschaft investieren. Die Marienstraße 19 bis 24 erhält eine gründliche Verjüngungskur. Der Ratio-Block war nach der Wende modernisiert und Aufzüge eingebaut worden, inzwischen ist er in die Jahre gekommen. „Wir wollen mit der Sanierung auch architektonisch einen Punkt setzen in Dessau-Nord“, sagt Nicky Meißner.

Große Balkone und Terrassen auf der Hofseite für die Erdgeschosswohnungen erhöhen den Wohnwert. Außerdem wird der Block vorn eine Rampe und hofseitig Ausgänge für eine barrierearme Erreichbarkeit bekommen. Erneuert werden sämtliche Leitungen.

Der Leerstand liegt derzeit bei fünf Prozent. „Wir wollen mit der Sanierung neue Mieter gewinnen und die jetzigen am Standort halten“, erklärt Meißner. Im Frühjahr sollen die Bauarbeiten beginnen und etwa anderthalb Jahre dauern. 5,1 Millionen Euro werden investiert.

Eine andere Baustelle wird in Dessau-Süd liegen. Mit Unterstützung des so genannten Aufzugprogrammes des Landes wird der Block Rudi-Richter-Straße 8-16 einen Fahrstuhl bekommen. „Hier wohnen viele ältere Mieter, die hier bleiben wollen“, so Meißner. Süd habe sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt, da müsse man konkurrenzfähig bleiben, nennt er einen weiteren Grund für die Investition.

Dass die „Platte“ durchaus gefragt ist, wenn Umfeld und Zustand gut sind, zeigen auch die Muldstraße 74/76 und die Amalienstraße/Friedhofstraße, die beide grundhaft saniert wurden. (mz)

Die Wohnungsgenossenschaft Dessau erwirtschaftete 2017 einen Jahresüberschuss von 2,6 Millionen Euro und konnte damit im Vergleich zu 2016 eine Steigerung um 200.000 Euro erzielen.

Der Wohnungsleerstand im Bestand der Wohnungsgenossenschaft ist seit drei Jahren rückläufig. Im vorigen Jahr lag er bei 2,9 Prozent, bei 3,2 Prozent im Jahr 2016 und 2015 betrug die Leerstandsquote 3,7 Prozent. Im Durchschnitt beträgt der Leerstand in der Stadt 20 Prozent.

Im Vorstand der Wohnungsgenossenschaft hat es zum Jahresbeginn einen Wechsel gegeben. Der langjährige Vorstandsvorsitzende Hans Tschammer ist in den Ruhestand gegangen. Neu in den Vorstand berufen wurde für ihn Matthias Kunz.

Der 39-Jährige hat seine Ausbildung zum Immobilienkaufmann bei der Wohnungsgenossenschaft gemacht und Betriebswirtschaft studiert. Er war bisher in der Finanzbuchhaltung des Unternehmens tätig und ist jetzt dessen kaufmännischer Vorstand. Nicky Meißner fungiert als Vorstandsvorsitzender.