Neue Heimat gefunden Neue Heimat gefunden: Warum Dessauer Erdgas-Busse nun in Bulgarien fahren

Dessau - „Kommen die Euch bekannt vor?“, fragten Dessauer Nahverkehrsfreunde die Netzgemeinde. Und stellten Bilder eines Busses dazu, der im bulgarischen Veliko Tarnovo an den Nordhängen des Balkangebirges über die Straße rollt. Die Bus-Fans erkannten in diesem Gefährt trotz neuer Aufmachung und Ausstattung genau den Erdgasbus mit der Wagennummer 167, der Anfang der 2000er Jahre für die Dessauer Verkehrsbetriebe im Stadtverkehr auf Touren war.
Jetzt zieht er seine Kreise für das Busunternehmen „Nadeschda“ und die dortigen städtischen Verkehrsbetriebe. Für die sind noch zwei weitere „alte Dessauer“ unterwegs, sagt Dirk Edelmann von den Dessauer Nahverkehrsfreunden. Auch die Wagen 176 und 189 touren durch Veliko Tarnovo. Auf welchen Wegen oder Abwegen gelangten die DVG-Busse von der Mittelelbe hinter die Karpaten?
Aktuell setzt die DVG 19 Erdgasbusse des Herstellers MAN ein
Den speziellen Fall vermögen auch die Dessauer Stadtwerke als frühere „Dienstherren“ der Erdgasbusflotte nicht aufzuklären. Seit August 2001 fahren die Busse der Dessauer Verkehrs GmbH (DVG) statt mit Diesel mit Erdgas. Zehn Jahre später erfolgte 2011 die Umstellung auf das noch umweltfreundlichere Bio-Erdgas. „Unsere erste Erdgasflotte umfasste 20 Fahrzeuge, von denen zehn im Jahr 2015 und weitere zehn im Jahr 2017 an den Hersteller MAN verkauft wurden“, sagte Stadtwerke-Pressesprecher Christian Mattke auf MZ-Nachfrage. Über den weiteren Verbleib der Busse wisse man nichts.
Aktuell setzt die DVG 19 Erdgasbusse des Herstellers MAN ein. Dazu gehören 14 MAN-Lion’s City Erdgasbusse der neuesten Generation. Für ein fabrikneues Fahrzeug wird eine Einsatzzeit von fünfzehn Jahren mit geplanter Laufleistung von 800.000 Kilometern zugrunde gelegt.
Weiterhin sind für die DVG aktuell neun Dieselbusse im Einsatz: drei Kleinbusse sowie vier Stadtbusse und zwei Gelenkbusse. Für einen Erdgasbus ist nach Aussage der Dessauer Stadtwerke die Anschaffung rund 20 Prozent teurer als für einen Dieselbus. (mz)