MZ-Gespräch mit Kriminalhauptkommissar Ralf Moritz MZ-Gespräch mit Kriminalhauptkommissar Ralf Moritz: Hubschraubereinsatz bleibt ohne Ergebnis
Dessau/MZ. - Eine Spur von Patrick gibt es offensichtlich noch immer nicht?
Moritz: Das stimmt, doch wir geben die Hoffnung nicht auf, den Körper des Kindes zu finden.
Was stimmt Sie zuversichtlich?
Moritz: Letztlich sind das auch die Bilder, die wir vom Hubschrauber aus von der Mulde bis zur Mündung in die Elbe anfertigten. Der Fluss ist in diesem Bereich schwer zugänglich, Bäume ragen ins Wasser, die Ufer sind unterspült. Hier irgendwo könnte Patricks Körper zu finden sein. Ich schließe diese Möglichkeit noch immer nicht aus.
Über drei Monate wird in Abständen nach dem Kind gesucht. Vorübergehend war es um die Ermittlungen sehr still geworden.
Moritz: Uns wäre es lieber, wir hätten das Kind gefunden, schon, damit die Familie des Jungen endlich zur Ruhe kommen kann. Auch in der Stille kann man arbeiten und suchen. So hatte die Berufsfeuerwehr im Dezember mit eigenen Kräften die Mulde mit Hilfe eines Bootes abgesucht, die Wasserschutzpolizei hatte den Flusslauf von der Elbe aus eingesehen. Ein Großteil des Gebietes wurde kontrolliert. Bisher ohne Ergebnis.
Was bleiben für Maßnahmen?
Moritz: Solange der Frost anhält, wird die Suche mit Hilfe von Booten kaum möglich sein. Wir müssen außerdem warten, dass der Wasserpegel der Mulde sich weiter normalisiert. Dann könnte vielleicht ein technischer Zug der Polizei eingesetzt werden, vielleicht auch ein Leichenspürhund, um nach dem Kind zu suchen.
Wie lange ist es möglich, nach dem Kind zu suchen?
Moritz: Auch diese Frage beschäftigt uns. Wir wollen Pathologen zu Rate ziehen, auch mit Wissenschaftlern darüber diskutieren, ob das Kind überhaupt eine Überlebenschance hatte.
Manche meinen, vielleicht ist Patrick gar nicht ins Wasser gestürzt?
Moritz: Es gibt einen Augenzeugen - Patricks Spielkamerad. Das Kind wurde nach dem Unglück behutsam durch Mitarbeiter des Jugendkommissariats und eine Mitarbeiterin der Jugendberatungsstelle vernommen. Die Aussage ist sehr glaubhaft. Wir haben keine Zweifel. Demzufolge wird uns das Schicksal Patricks weiter beschäftigen.