Multimediatage Multimediatage: Eldorado für Zocker im Rathaus-Center
Dessau/MZ. - In der Ladenpassage finden derzeit die 7. Multimediatage, zum dritten Mal unter Regie der "technischen" Karstadt-Tochter Schaulandt, statt. "Neben Informationen zu Neuheiten aus dem Computer-, Mobilfunk- und Unterhaltungsbereich offerieren unsere Vertragspartner an 14 Ständen preislich recht interessante Angebote", wirbt Schaulandt-Filialleiter Sven Josewitz.
Tendenziell würden die Bereiche digital und analog eh zusammenwachsen. Der Trend seien derzeit schnurlose Verbindungen zwischen Computern. So ein drahtloses Netzwerk - "Wireless LAN" genannt - habe man an allen Messeständen aufgebaut. Der Kunde dürfe hier selbst ausprobieren, könne mit einem Notebook ganz ohne Kabel im Internet surfen.
Auch die Digitalfotografie ist ein Wachstumsfeld. "Gegenüber dem Vorjahr konnte der Umsatz im Segment Fotografie um rund die Hälfte gesteigert werden", entnimmt der 37-Jährige den Unterlagen. Und natürlich habe man auch Erwartungen an die Multimediatage. Letzten Sonnabend etwa sei der Umsatz um 60 bis 70 Prozent gegenüber dem Normaltag gestiegen.
Als Highlight für das kommende Wochenende kündigt Josewitz einen Showtruck der Spielfirma "EA-Games" - besonders bekannt durch Sportspiele sowohl für PC als auch Konsolen - an.
Inmitten des Konsolen-Wirrwarrs versteht Siegrid Keller die (Spiele)welt nicht mehr. Sie erzählt, während Enkel Lukas zockt, von den Batteriebergen, die der kleine Spiele-Winzling (Lukas besitzt einen Game Boy) daheim verschlingt.
Indes zieht Roland Schellenberg unweit entfernt seine Kreise um den Messestand der TV-Apparate. Er weiß worauf es ankommt: "100 Hertz muss so ein Ding haben, und bezahlbar sein", deutet der 45-Jährige auf eine TV-Oblate, jenem Plasma-Flachbildschirm, den Panasonic-Mitarbeiter Marko Böhm wie ein Schlosshund bewacht. "Eigentlich erlebe ich die komplette Bandbreite an Publikum", setzt sich der 29-Jährige stimmlich gegen das lautstarke Konzertvideo, das gerade auf dem TV-Boliden läuft, durch. "Vor allem Geschäftsleute und Rentner haben das nötige Kleingeld hierfür", sagt er und prophezeit: "In zehn Jahren haben sich die Plasmas durchgesetzt." Und beim Gucken kommt der Appetit. Roland Schellenberg will nächstes Jahr zuschlagen. "Wenn das Geld nicht reicht, zahle ich eben in Raten."
Indes hat Siegrid Keller Hoffnung. Spiele-Enkel Lukas hat ausgezockt, so scheint es jedenfalls. Doch der Knirps zeigt keine Spur von Ermüdung: "Omi" ruft der Knabe plötzlich. "Omi, jetzt ist eine Game Cube frei." Schon hechtet er zur nächsten Spielkonsole und Großmutter muss weiter warten.