Mord an Stewardess Mord an Stewardess aus Dessau: Eltern zeichnen im Stalker-Prozess am Landgericht Hannover Bild von Patrick S. vor und nach der Tat

Hannover/Dessau - Der Prozess um die in Hannover ermordete 23-jährige Stewardess aus Dessau wird in dieser Woche mit gleich vier Verhandlungstagen fortgesetzt. Am Freitag hatten die Eltern des Tatverdächtigen Patrick S. ausgesagt.
Der 35-Jährige, der bis zum Tatzeitpunkt noch bei seinen Eltern wohnte, sei im Januar aus dem Badezimmer gekommen und habe zu seinem Vater gesagt: „Ich muss dir was erzählen...kannst du mich mal zur Polizei fahren, ich habe eine Frau erstochen.“ So schilderte es der Vater laut RTL.de am Freitag vor Gericht. Mehr habe der 35-jährige Patrick S. seinen Eltern nicht erzählt.
„Er hat gesagt, dass er Alpträume hat und mal zum Arzt müsste“
Der Vater gab zudem Einblicke in die letzte Zeit. „Er hat sich immer mehr zurückgezogen... Der Zugang wurde weniger, von sich aus gar nicht mehr.“ So habe er zwar einige Freundinnen gehabt, aber nie etwas von der 23-jährigen Sophie N. erzählt, der er laut Anklage über zwei Jahre nachgestellt haben soll.
Dass sich Patrick S. verändert habe, bestätigte laut RTL auch dessen Mutter. Er habe sich in den letzten Jahren sehr verändert, hätte weniger Freunde gehabt als früher: „Er hat gesagt, dass er Alpträume hat und mal zum Arzt müsste.“
Nachdem er sich seinen Eltern offenbart hatte, soll Patrick S. noch gesagt haben, dass ihm die Tat Leid tue, er das nicht gewollte hatte und er Halluzinationen gehabt habe.
Patrick S. sei immer ein liebevoller, ganz normaler Junge gewesen
Laut der Eltern nehme Patrick S. nun Medikamente, um wieder zum „alten“ Patrick zu werden. Sein Vater ist laut des Gerichtsberichts auf RTL.de schizophren und depressiv und werde medikamentös behandelt.
Trotzdem konnten sich beide nur schwer vorstellen, wie ihr Sohn zu dieser Tat fähig sein könnte. Patrick S. sei immer ein liebevoller, ganz normaler Junge gewesen.
Patrick S. soll laut Anklage am 11. Januar in Hannover in die Wohnung der 23-Jährigen eingedrungen sein und sie in ihrem Badezimmer mit einem Klappmesser erstochen haben. Außerdem soll er ihr mehrmals ins Gesicht geschlagen und sie mit einem Elektroschocker und Pfefferspray gequält haben. Beide kannten sich aus Dessau.
Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. (mz)