Möbelbauer in Dessau: Möbelbauer in Dessau: Zimmer für "Four Seasons"? Goldbach Kirchner hofft auf Zuschlag

Dessau - Noch ist die Firma Goldbach Kirchner Raumconcepte dabei, den größten Auftrag ihrer Firmengeschichte für einen Schweizer Luxushersteller abzuarbeiten. Da bahnt sich eventuell schon der nächste Coup an, sagt Firmenchef Bernd Kirchner. Dabei geht es um einen Auftrag für die Hotelkette Four Seasons. Hergestellt werden sollen Zimmer, „die dann weltweit vermarktet werden“.

Seit 2015 ist Goldbach Kirchner in Dessau vertreten. Die Firma aus Geiselbach in Unterfranken hatte die ehemalige SMD Systemmöbel Dessau GmbH übernommen. 25 Mitarbeiter gibt es am Standort, der im Dreieck zwischen den Bahngleisen der Strecken nach Köthen beziehungsweise Halle/Leipzig an der Kühnauer Straße liegt. 200 Mitarbeiter hat die Firma insgesamt. Auch in der Schweiz gibt es ein Büro. Die dort erstellten Aufträge, erklärte Kirchner bei einem Firmenbesuch von Oberbürgermeister Peter Kuras, würden direkt ins Werk nach Geiselbach geschickt und dort abgearbeitet. Weil aber die Kapazität in Geiselbach begrenzt ist, profitiert auch der Standort Dessau davon.

Rund 10 Millionen Euro investieren zu wollen, hatte der Chef angekündigt, als er die Firma übernahm. Neben einer neuen Heizanlage ist in Zusammenarbeit mit der Homag Group, einem Holzmaschinenhersteller, eine hochautomatisierte Fertigungsanlage für Korpusmöbel und rechteckige Bauteile entstanden.

„Wir hatten gehofft, dass wir alte Kunden zurückgewinnen können“, erklärte Kirchner beim Firmenbesuch. Dieser Plan sei allerdings nur bedingt aufgegangen. Altkunden würden nur noch einen sehr geringen Anteil ausmachen.

Gearbeitet wird in Dessau im Zwei-Schicht-System. Beispielsweise werden Küchen für den amerikanischen Markt produziert. Kommt der Auftrag mit der Hotelkette Four Seasons zustande, so Kirchner, „dann können wir hier dreischichtig fahren“. Er überlege auch mit seinem Sohn, ob auf dem Areal noch eine neue Produktionshalle errichtet wird.

Eine Erweiterung in Dessau sei aufgrund des Platzes leichter zu realisieren als am Hauptsitz Geiselbach. „Potenzial gibt es auf alle Fälle“, so Kirchner. Entschieden ist aber noch nichts. Doch sei er bestrebt, dass künftig 50 Mitarbeiter hier in Lohn und Brot stehen. Motivierte und flexibel einsetzbare Mitarbeiter zu finden, gibt er zu, sei aber nicht einfach.

Gegenwärtig wird noch der Auftrag für den Schweizer Nobeluhrenhersteller Patek Philippe abgearbeitet. Bis zum September liefert Goldbach Kirchner für

das neue Verwaltungsgebäude in Genf Holz- und Glastrennwände im Wert von rund 6,5 Millionen Euro. So ein großes Auftragsvolumen gab es zuvor noch nie. Auch die Dessauer sind in die Produktion eingebunden. (mz)