Mehr Jägerin als Model Mehr Jägerin als Model: Dessauer Dackeldame wird Maskottchen des Serumwerks in Bernburg

Dessau - Nein, Starallüren hat René Matthes nicht festgestellt. Trotz des Erfolges. Und auch körperlich scheint der Triumph bei Jakta vom Speyerbach keine Spuren hinterlassen zu haben. „Das hat sie ganz gut verkraftet“, sagt Matthes. Gute Voraussetzungen. Denn der Schützling des Hundehalters wird es bald zu lokaler Prominenz bringen.
Die Dessauer Dackeldame mit dem feudal anmutenden Namen ist das neue Maskottchen der Kleintiermedizinsparte des Serumwerks in Bernburg. Am vergangenen Mittwoch siegte Jakta vom Speyerbach bei einem Casting im Hotel „Acamed Resort“ in Neugattersleben.
Dort hatte das Unternehmen ein haariges Werbetier gesucht. Genauer gesagt - einen Langhaardackel. Deren Zuchtgeschichte ist eng mit dem Firmenstandort Bernburg verbandelt. An die 100 Halter schickten ihre Tiere beim Fotowettbewerb ins Rennen. „Wir haben da eigentlich bloß so mitgemacht“, sagt Matthes. „Um zu gucken, wie weit wir kommen können.“ Und tatsächlich: Jakta vom Speyerbach erhielt eine Einladung nach Neugattersleben.
Jakta vom Speyerbach ist eigentlich mehr Jägerin als Model
Dort musste sich sich mit zehn weiteren Dackeln messen. „An dem Tag sind wir dann von Runde zu Runde mit durchgerutscht“, berichtet der Hundehalter. Lauf im Seit. Kommandos umsetzen - Sitz, Platz. Der Umgang mit fremden Menschen. Rein physisch sei das alles kein Problem für die Dessauer Dackeldame gewesen. „Dadurch, dass sie Prüfungen mitläuft, braucht sie schon eine gute Kondition“, so Matthes.
Denn: Jakta vom Speyerbach ist eigentlich mehr Jägerin als Model. „Normalerweise machen wir Hundesport“, sagt ihr Halter. „Sie hat jetzt eine Jagdprüfung mitgemacht.“ Fährten suchen. Dass sei mehr ihr Metier.
René Matthes selbst ist Vorstandsmitglied im sachsen-anhaltischen Landesverband des Deutschen Teckelclubs - und Jakta vom Speyerbach seine erste Dackeldame. Zunächst arbeitete der Dessauer mit Schäferhunden. Auf dem Hundeplatz habe ihn dann ein dort ansässiger Züchter mit Wurzeln am pfälzischen Speyerbach auf das Tier aufmerksam gemacht. „Dadurch der Zwingername“, sagt Matthes.
„Bis es dann wirklich raus war, hätte ich nicht daran geglaubt“
Auf Ausstellungen gehe er mit dem Vierbeiner aber eher selten. Dementsprechend sei man auch ohne große Ambitionen nach Neugattersleben gefahren - und vom Sieg überrascht worden. „Bis es dann wirklich raus war, hätte ich nicht daran geglaubt“, sagt Matthes. Was am Ende den Ausschlag gab? Ganz genau kann der Halter das selbst nicht festmachen. „Sie ist halt ne relativ aufgeweckte Hündin“, meint er.
Diese aufgeweckte Hündin wird nun bald vom Serumwerk zum Fotoshooting gebeten. Als Maskottchen, so der ursprüngliche Plan des Unternehmens, soll die Dackeldame unter dem Namen „Bernie vom Saalestrand“ auftreten. Final entschieden, so Matthes, sei das aber wohl noch nicht. Möglicherweise könne Jakta vom Speyerbach auch unter ihrem echten Namen firmieren. Ein wenig Stolz schadet eben doch nicht. (mz)
