Leiche im Wald vergraben Leiche im Wald vergraben: Vier Dessauer sollen 19-Jährigen ermordet haben

Dessau - Im Fall um den Tod eines 19-jährigen Dessauers lautet die Anklage inzwischen auf Mord. Das hat am Freitag das Landgericht in Dessau bestätigt.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die vier Angeklagten das Opfer in ein entlegenes Waldstück gelockt haben, um es dort zu ermorden. Dabei soll es um Geld für Drogen gegangen sein. Die Leiche wurde in der Nähe des Altener Bahnhofs vergraben.
Der Auftakt zum Prozess in diesem mysteriösen Fall am Freitag war kurz: Er wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt. Das hatten zwei Verteidiger beantragt, die Kammer stimmte nach kurzer Beratung zu.
„Die Öffentlichkeit wird im Interesse der Erziehung von Jugendlichen ausgeschlossen“
Angeklagt sind vier Männer zwischen 17 und 22 Jahren. Sie sollen im März vergangenen Jahres einen 19-Jährigen erschlagen haben. Der junge Mann wurde zunächst vermisst. Dann hatte die Polizei im Juni dieses Jahres vier Verdächtige vorläufig festgenommen. Zwei von ihnen waren zur Tatzeit erst 15 und 16 Jahre.
Der Fall blieb rätselhaft: Denn eine Leiche hatte die Polizei damals nicht. Die wurde erst Ende Juli nach aufwändigster Suche in einem Waldstück gefunden. Zwei der Verdächtigen hatten Hinweise zum Ort gegeben. Acht Verhandlungstermine sind angesetzt, das Urteil soll bereits Ende Januar fallen. Es wird dann nicht öffentlich verkündet.
„Die Öffentlichkeit wird im Interesse der Erziehung von Jugendlichen ausgeschlossen“, erklärte Richterin Uda Schmidt am Freitag. Grundsätzlich wäre das Verfahren zwar öffentlich, weil zwei Heranwachsende beteiligt sind. Der Knackpunkt sei allerdings, dass auch zwei Jugendliche angeklagt sind. Es seien „entwicklungspsychologische und jugendpsychologische Aspekte“ zu berücksichtigen. „Es ist zu erwarten, dass es in der Hauptverhandlung zu Bloßstellungen mit stigmatisierenden Folgen kommt“, so Schmidt. Diese könnten die spätere Förderung und Integration erschweren. (mz)