Offizielle Einweihung am Sonnabend Langer Kampf wird belohnt - Roßlauer Ruderer können neue Steganlage eröffnen

Rosslau - Für die Roßlauer Rudergesellschaft war der Samstag ein Feiertag im wahrsten Wortsinn. Nach langem Ringen konnten die Ruderer an der Elbe ihre neue Steganlage einweihen. Und da sich auch die Coronalage entspannt hat, wurde dies mit der offiziellen Eröffnung des Ruderjahres 2021 verbunden, „Natürlich lassen wir die Boote auch ins Wasser, allerdings fällt die Ausfahrt angesichts der Temperaturen kürzer aus“, sagt Vereinsvorsitzender Manfred Flügel vor dem offiziellen Start.
Seit 2016 haben die Roßlauer Ruderer um die neue Steganlage gekämpft
Seit 2016 kämpfte der kleine Verein mit seinen 36 Mitgliedern um eine Fördermöglichkeit für den Bau einer neuen Steganlage. „Unsere alte stammte aus den 1980-er Jahren, sie war für die heutigen Wasserbedingungen nicht mehr geeignet“, erklärt Flügel. Das heißt, bei Niedrigwasser, lag die Anlage auf dem Trockenen. Die Ruderer mussten für den Einstieg in die Boote durchs Wasser waten. Ein unzumutbarer Zustand. Nicht nur für die Roßlauer Ruderer, sondern für alle Wassersportler, die am Roßlauer Elbufer anlegen wollen. Denn der Steg steht allen zur Verfügung. „Bei uns ist auch immer reger Betrieb“, so der Vorsitzende, der dabei zum Beispiel die Wasserwanderer im Blick hat, die von Coswig aus nach Roßlau kommen.
Bei der Suche nach geeigneten Fördermöglichkeiten halfen letztlich das Sportreferat der Stadt und das Referat für Ortschaftsangelegenheiten. Die Stadt bezuschusste das Projekt mit knapp 6.000 Euro. Der Großteil der Gesamtkosten von knapp 38.000 Euro kann über das Leader-Programm finanziert werden. Knapp 28.000 Euro wurden der Rudergesellschaft daraus bewilligt. Im August 2019 hatte der Vorstand das Projekt in der Koordinierungsgruppe des Leader-Programmes vorgestellt, im November dann den Antrag bestätigt. „Am 26. August 2020 haben wir den Förderbescheid bekommen, das war ein sehr guter Tag für uns“, blickt Flügel zurück.

Allerdings wurde die Freude ein wenig getrübt. Denn das Geld wurde dem Verein nicht vor Abschluss des Projekts ausgezahlt. „Wir müssen in Vorleistung gehen und mussten dafür bei unserer Hausbank einen Überbrückungskredit aufnehmen“, so der Vorsitzende. „Das war ein schwerer Schritt für uns.“
Das Wasser- und Schifffahrtsamt hat 2020 wichtige Voraussetzungen für den Steg geschaffen
Aber nun sei es geschehen und die Arbeiten zügig vorangeschritten. Gerade zwei Wochen dauerten es, bist die 12 mal 15 Meter große Anlage am Ufer montiert und verankert war. Ein großes Dankeschön des Vereins geht an das Wasser- und Schifffahrtsamt, das im vorigen Jahr unkompliziert geholfen und den Uferbereich saniert hat. Damit ist das Ufer vor dem Steg auf rund 50 Meter mit Steinen aufgeschüttet und befestigt.
Der Roßlauer Ruderer haben also viel Geld, Kraft und Mühe für eine neue Anlage, ein neues Ufer, kurz ein schöneres Roßlau investiert. Das Vereinsgelände ist nicht abgesperrt, denn es ist der einzige Zugang zur Elbe für die Roßlauer. „Allerdings beschert uns das viel Ärger, denn die Leute lassen ihren Unrat und Abfall einfach liegen und beschädigen die Anlagen.“ Manfred Flügel appelliert deshalb an die Vernunft der Leute. „Es ist unser aller Wohnort.“