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Landwirt findet verendetes Reh Landwirt findet verendetes Reh: Zwei Hunde hetzen und reißen ein Kitz

Von Silvia Bürkmann 13.06.2018, 05:00
Rehkitz tot im Gras.
Rehkitz tot im Gras. Mitsching

Dessau-Roßlau - Zu Wildräuberei durch nicht angeleinte Hunde ist es am Montagnachmittag im Roßlauer Unterluch gekommen - quasi auf offenem Feld und am helllichten Tag. Zwei Hunde hatten ein Rehkitz gehetzt und schließlich gerissen.

Ein Landwirt hatte dies beobachtet und den Kreisjägermeister informiert, der auch Jagdpächter im Unterluch ist. „Da platzt mir nun aber der Kragen“, bekam der aufgebrachte Michael Mitsching im Wortsinn „einen dicken Hals“: „Wollen die Hundebesitzer einfach nicht kapieren, wieviel Schmerz und Leid ihre ’Lieblinge’ dem Wild zufügen?“

„Das Kitz ist nicht schnell gestorben, es hat gelitten“

Der Bauer habe davon berichtet, dass er beim Heumachen am Zugang zum Unterluch ein junges Paar mit einem kleinen Pkw bemerkte. Zwei Hunde - darunter ein Kampfhund - rannten frei über die Wiese. Kurz darauf fand der Zeuge das gerade verendete Rehkitz - mit ausgerissener Hinterkeule. „Das Kitz ist nicht schnell gestorben, es hat gelitten“, schüttelt Mitsching fassungslos den Kopf.

Der Anblick sei schlimm genug, noch schrecklicher aber die qualvollen Schreie eines verletzten Tieres im Todeskampf. „Das bleibt im Kopf haften“, sagt der erfahrene Weidmann und fragt, wie oft man scheinbar unbelehrbaren Hundebesitzern noch informieren muss, um menschengemachte tierische Tragödien zu vermeiden.

So appellieren die Jäger gerade im Frühling zur Brut- und Setzzeit für das Aufziehen der Jungtiere immer wieder an die Hundehalter, ihre Tiere an der Leine zu führen. Seinem Raubtierinstinkt nach sei der Hund immer ein Jäger und das Kitz die Beute. (mz)