Kühnauer See Kühnauer See : Wie sieht die Zukunft des Naturbades aus?

Dessau - Am 15. Juni will der Traditions- und Heimatverein Großkühnau die Badestelle auf dem Vereinsgelände am Kühnauer See offiziell für seine Mitglieder öffnen. Vorausgesetzt, der Stadtrat gibt auf seiner Sitzung am 13. Juni dem Beschluss zur Verpachtung an den Verein seine Zustimmung und entwidmet das bisherige Naturbad Kühnau.
Badestelle für Vereinsmitglieder
„Der Pachtvertrag ist ausgehandelt“, informiert Großkühnaus Ortsbürgermeister Fred Kitzung zum Stand der Dinge. „Stimmt der Stadtrat zu, dann unterzeichnen wir am Donnerstag, 14. Juni den Vertrag und ab Freitag kann es dann losgehen.“ Für Mitglieder des Traditions- und Heimatvereins, hebt er noch einmal hervor. 200 sind das inzwischen. Die bekommen eine Zutrittsberechtigung für das „Vereinsgelände mit Badestelle für die Vereinsmitglieder“, wie es offiziell heißt. „Wir werden ein Kontrollsystem mit Transponder einführen“, so Kitzing. Das Vereinsgelände ist eingezäunt.
Die Bademöglichkeit am Kühnauer See zu erhalten, sei das große Ziel gewesen. Als absehbar war, dass sich kein Pächter für das Naturbad finden würde, habe man im Verein nach einer praktikablen Möglichkeit gesucht. „Fast fünf Monate hat das gedauert, aber ich bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis“, sagt der Ortsbürgermeister. Für den Heimatverein soll das Gelände neue Heimstatt werden und Ort für öffentliche Veranstaltungen und Feste der Ortschaft. „Wir werden es das ganze Jahr über nutzen“.
Auch andere Vereine und Institutionen können das Gelände nutzen. „Wir werden mit ihnen Nutzungsverträge abschließen, in denen Haftungs- und Versicherungsfragen geklärt werden“, erklärt Kitzing die Pläne. Vierzehn Anträge, so von den Ruderern, Paddlern und dem Pfadfinderstamm liegen bereits vor.
Wildes Baden soll eingedämmt werden
In den letzten Wochen richteten die Mitglieder des Heimatvereins das Badgelände für die Saison her. „Wir haben auch die Badestelle so gestaltet, dass sie ungefährlich ist“, erklärt Fred Kitzing. Etwa 60 Mitglieder seien bei dem letzten Arbeitseinsatz dabei gewesen, freut er sich.
Eines haben die sommerlichen Mai-Tage bereits gezeigt: Die Dessauer weichen zum Baden auf die Südseite des Sees aus. „Wir wollen das wilde Baden eindämmen und moderieren, denn die Leute sind ja nach drei Schwimmstößen bei uns“, sieht Kitzing auf das Problem. Inwieweit das gelingt, werde die Zeit zeigen.
„Es ist alles ein Experiment, wo wir erstmal schauen müssen, wie es läuft.“ Das gelte auch für die Mitgliederzahl. „Wir müssen als Verein immer die Kontrolle gewährleisten und sind für Ordnung und Sicherheit zuständig“, erklärt Kitzing, dass auch ein Ordnungsdienst im Einsatz sein werde. Deshalb könne man die Mitgliederaufnahme erstmal nicht unendlich gestalten. Aber wer Interesse an einer Mitgliedschaft habe, könne auf jeden Fall einen Antrag beim Vereinsvorstand stellen. „Der entscheidet dann jeweils nach aktueller Lage.“
Nach Kündigung des bisherigen Pächters zum 31. Dezember 2017 hatte die Stadt die Betreibung des Naturbades ausgeschrieben. Als ernsthafter Bewerber blieb am Ende nur der Großkühnauer Heimatverein übrig. (mz)