Körperbehindertenschule Körperbehindertenschule Dessau: Neubau im Gespräch, aber woher kommt das Geld?

Dessau - Die Lernbedingungen für die Schüler der Körperbehindertenschule Dessau sollen langfristig verbessert werden. „Es macht Sinn, über eine Neubau nachzudenken“, sagte Dessau-Roßlaus Sozialdezernent Jens Krause am Montag. Verbesserungen soll es bereits im nächsten Jahr geben.
So soll mit Elternhilfe in den Februar-Ferien gemalert werden. Vorgesehen ist auch, neue Toiletten einzubauen und bauliche Mängel, wie Risse und Schlaglöcher im Außenbereich, zu beheben. 90.000 Euro sind dafür 2018 im Haushalt vorgesehen. Außerdem gibt es Gespräche mit Sponsoren, die helfen, den Bolzplatz in Ordnung zu bringen.
Auf den mangelhaften baulichen Zustand der Schule wie auch auf eine nicht auskömmliche Lehrerausstattung hatte der Schulförderverein der Körperbehindertenschule mit einem offenen Brief aufmerksam gemacht.
Wird die Schule zu Landesförderschule, wäre das Land für das Schulgebäude zuständig
Am Freitag gab es erneut ein Treffen der Stadtverwaltung mit dem Förderverein, erklärte Krause. Daran nahmen alle im Stadtrat vertretenen Fraktionen teil sowie die Vorsitzenden der Landtagsfraktion der Grünen, Cornelia Lüddemann, und der Linken, Thomas Lippmann.
Es sei um „strategische Ansätze“ gegangen, um die Situation in der Schule für die 100 Schüler aus Dessau-Roßlau und Nachbarkreisen zu verbessern. Die Landespolitiker, so Krause, wollen ausloten, ob die Dessauer Körperbehindertenschule wie bereits die Schulen in Halle und Magdeburg künftig Landesförderschule wird. Dann wäre das Land zuständig für das Schulgebäude, nicht mehr die Stadt.
Die Stadt selbst hat für 2018 250.000 Euro Planungskosten für das Bundesinvestitionsprogramm für Schulen eingestellt. Ob über das Programm aber Fördermittel für die Sanierung fließen könnten, steht nicht vor Ende Januar fest.
Dessau-Roßlau müsste neue Schulden machen, um die Schulen der Stadt umfangreich zu sanieren
Fraglich sei, so Krause, ob die Sanierung des heute als Schule genutzten früheren Kindergartengebäudes wirtschaftlich sinnvoll sei. Es würde eine Zwischenlösung mit Containern gebraucht. Mit einem Neubau könnte man sich dies sparen. Diskutiert werden müsse nun darüber im Stadtrat.
Denn falls für das Projekt keine Fördermittel zur Verfügung stehen, sollte es über Landes- und Stadtmittel finanziert werden, plädiert Krause. Da aber nicht nur an der Körperbehindertenschule ein Investitionsstau besteht, sondern auch an vielen anderen Schulen in der Stadt, werde dringend eine kommunale Strategie benötigt.
Die Mittel für die Ertüchtigung der Schulen will Krause aus dem städtischen Haushalt nehmen. Viel zu sehr habe die Stadt in Vorjahren nach Förderprogrammen Ausschau gehalten, die am Ende doch nicht griffen. „Das war ein Fehler.“
Dessau-Roßlau müsse „darüber nachdenken, höhere Schulden zu machen“. Die Frage sei: „Wollen wir etwas für die Schulen, Kinder und Jugendlichen tun?“ Wenn nicht aufgepasst werde, würde man sonst das Schließen von Schulen aus Sicherheitsgründen riskieren. (mz)