Diskussion um Streifen an Grünanlage Knöllchen-„Abzocke“ am Heideplatz in Kochstedt?
Knöllchen sorgen für Verdruss bei Kunden in Kochstedt. Vor allem ein Streifen an einer Grünanlage sorgt für Diskussionen.

Kochstedt/MZ - Mal eben in der Apotheke, beim Fleischer, Bäcker, Friseur oder im Restaurant gewesen und an der Windschutzscheibe klebt schon wieder ein Knöllchen. Das soll laut Auskunft der Kochstedter Ortsbürgermeisterin Britta Grahneis in letzter Zeit verstärkt Kunden am Kochstedter Heideplatz so passiert sein. „Das fördert nicht gerade die Kundenströme und richtet Schaden beim Gewerbe vor Ort an“, verdeutlicht Grahneis.
Wenn alle gekennzeichneten Parkplätze auf dem Heideplatz belegt sind, dann wird vor allem in die benachbarte Pfaffendorfer Straße ausgewichen. Findet sich auch dort keine adäquate Parkmöglichkeit, wird vor allem ein gepflasterter Streifen an einer Grünanlage, die an die Pfaffendorfer Straße grenzt, gerne zum Parken benutzt. Dieser Streifen ist aber ein offizieller Rad- und Gehweg.
Beschwerden über regelmäßige Abzocke
Einerseits beschwerten sich Bürger bei der Ortsbürgermeisterin über „die regelmäßige Abzocke durch den Stadtordnungsdienst“, wenn sie dort parken. Andererseits beschwerten sich bei der Stadt Bürger, weil auf dem Gehweg ordnungswidrig geparkt wird, wie auf Nachfrage von der Stadtverwaltung bestätigt wird. Diese Beschwerden nahm die Stadt zum Anlass in der Pfaffendorfer Straße und auf dem Heideplatz Kontrollen durchzuführen.
Bis zu zweimal täglich soll laut Beobachtungen von Bürgern rund um den Heideplatz der Stadtordnungsdienst kontrollieren. Das wird von der Stadt auf Nachfrage weder bestätigt noch bestritten. „Der Stadtordnungsdienst ist täglich im gesamten Stadtgebiet unserer Stadt zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Einsatz. Dazu gehört auch die Überwachung des ruhenden Verkehrs“, wird mitgeteilt. Wie viele Knöllchen rund um den Heideplatz verteilt werden, sei statistisch nicht erfasst. Festgestellt wird aber, dass nicht nur das ordnungswidrige Parken auf dem Gehweg häufig geahndet werden müsse, sondern auch fehlende vorgeschriebene Parkscheiben, wenn in den 24 gekennzeichneten Parkflächen auf dem Heideplatz geparkt wird.
Vor allem seit das Restaurant nach längerem Leerstand im Frühjahr wieder seinen Betrieb aufnahm, hatte sich die Parksituation auf und rund um den Heideplatz verschärft. Eine Entlastung ist absehbar jedoch nicht in Sicht, wie die Nachfrage bei der Stadt ergab.
Umwidmung nicht vorgesehen
Eine Umwidmung des Randstreifens, der offiziell als Rad- und Gehweg ausgewiesen ist, ist derzeit nicht vorgesehen. Parkkapazitäten auf dem recht großzügig angelegten Heideplatz können auch nicht erweitert werden. „Eine weitere Ausweisung von Stellflächen ist nicht möglich, da hier die Regelbreiten von sechs Metern für Fahrgassen nicht eingehalten werden können. Auch hat der Heideplatz in seiner Funktion nicht den Hintergrund eines reinen Parkplatzes, sondern die eines verkehrsberuhigten Bereiches mit Aufenthaltsfunktion. Er wird auch für Märkte und Veranstaltungen genutzt“, erläutert Stadtsprecher Carsten Sauer. Bei schnellen Erledigungen, wie Geld am Automaten abheben oder beim Bäcker die Frühstücksbrötchen holen, sind laut Auskunft des Stadtsprechers die Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes in der Regel kulant, auch wenn außerhalb der gekennzeichneten Parkflächen gehalten wird.
Für eine längere Verweilqualität bei den Gewerbebetrieben am Platz braucht es laut Ansicht von Ortsbürgermeisterin und Ortschaftsräten zwingend mehr Parkmöglichkeiten in der Nähe. Darum soll weiter dafür gekämpft werden. Auch um die Knöllchen zukünftig massiv zu reduzieren.