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Karriere in der Ferne Karriere in der Ferne: Ex-DRHV-Schlussmann wird bester Torwart in Island

Von Tobias Große 09.06.2020, 10:36
Phil Döhler
Phil Döhler bösener

Hafnarfjördur - Über die HG 85 Köthen und den Dessau-Roßlauer HV in den europäischen Handball? Was im ersten Moment vielleicht etwas ungewöhnlich klingt, ist der Weg, den Torwart Phil Döhler hingelegt hat.

Der heute 24-Jährige, der von 2013 bis 2015 bei der HG 85 und anschließend drei Jahre beim DRHV gespielt hat, steht seit dem vergangenen Sommer beim isländischen Europapokal-Club FH Hafnarfjördur unter Vertrag - und wurde nun zum besten Torhüter der ersten isländischen Liga gewählt.

Döhlers Vertrag in Dessau-Roßlau war im Sommer 2018 nicht verlängert worden

Nachdem Döhlers Vertrag in Dessau-Roßlau im Sommer 2018 ausgelaufen und nicht verlängert worden war, schloss er sich zunächst für ein Jahr dem SC Magdeburg an und war dort dritter Torwart im Bundesliga-Team sowie Stammkeeper bei den Youngsters in der 3. Liga.

Doch: „Ich wollte schon immer mal ins Ausland wechseln“, hat Phil Döhler nun in einem Interview auf dem Internetportal „Handball-World“ erzählt. „Im letzten Sommer bin ich dann nach Island geflogen und habe bei drei Vereinen Probetrainings absolviert.“ Und beim FH Hafnarfjördur - der Verein hat unter anderem den Weltklasse-Handballer Aron Palmarsson herausgebracht - passte alles.

Döhler ist glücklich in Island. Sportlich und privat. Neben dem Handball arbeitet er an einer Grundschule als pädagogische Hilfskraft. „Natürlich wäre es hier auch möglich, nur als Handballprofi zu arbeiten, aber es ist in Island gang und gäbe, dass alle arbeiten und danach zum Training gehen“, so Döhler. „Ich finde es wichtig, neben dem Sport noch etwas anderes zu machen. Ich bin mit meinem Job sehr zufrieden und denke, dass das der richtige Schritt war.“

Während der Corona-Pandemie ist der ehemalige Köthener und Dessau-Roßlauer auf der Insel geblieben. „Das war sicherlich die beste Lösung“, sagt er im Interview auf „Handball-World“. Island sei mit der Krise sehr gut umgegangen und habe schon frühzeitig Maßnahmen gegen das Virus ergriffen. „Zum Beispiel mussten alle, die aus dem Skiurlaub wiedergekommen sind, direkt für zwei Wochen in Quarantäne“, erzählt Phil Döhler, der auch sportlich längst angekommen ist und noch ein Jahr Vertrag hat.

Döhler hatte sich mit dem FH Hafnarfjördur gute Chancen für die Play-Offs ausgerechnet - dann kam Corona

Mit dem FH Hafnarfjördur hatte er sich nach der Qualifikation für den Europapokal gute Chancen in den Playoffs ausgerechnet, allerdings wurde auch auf Island die Saison vorzeitig beendet - und Döhler im Nachgang zum Torhüter der Liga gewählt.

Er war davon überrascht. „Ich hatte eine ziemliche Berg- und Talfahrt zu Beginn meiner Zeit.“ Doch: „In der Rückrunde habe ich mich stabilisieren können“, so der Keeper, der im Sommer Heimaturlaub plant. (mz)