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Junggeselle muss Besen schwingen

Von Ute Hartling-Lieblang 29.03.2005, 16:33

Köthen/MZ. - Eimerweise Sand, Papier-Schnippel und Linsen musste der noch 29-Jährige mit einem nicht gerade handlichen Besen von den vier Rathausstufen entfernen. Dabei wurde er von den Freunden und deren Freundinnen tüchtig angefeuert, aber nicht gerade geschont.

Denn kaum hatte Denis die Aufgabe einigermaßen im Griff, folgte schon der Nachschub. "Solange, bis eine Jungfrau kommt und dich durch einen Kuss befreit", lautete die strenge Auflage der Kumpels, ausgesprochen von Manuela Krahl, die wohl die größte Aktie an diesem Gaudi hatte, wie von den anderen zu erfahren war.

Während Denis voller Eifer die Treppe fegte, verriet seine Mutter Petra Reinert in einem kurzen Gespräch mit der MZ, wie die Schwiegertochter beschaffen sein sollte: "Blond und lange Haare, dafür schwärmt er." Und offenbar würde die junge Dame auch gar keine so schlechte Partie mit ihrem Sohn Denis machen. Denn laut Aussage der Mutter kann Denis sowohl kochen als auch Wäsche waschen und putzen. "Nur wenn er heim kommt, da lässt er sich auch gern mal bedienen."

Günther Reinert hat seine Ehefrau Petra übrigens auch erst mit 29 Jahren geheiratet, wie er der MZ verriet. Kennen gelernt haben sich die beiden in einer Dessauer Straßenbahn auf dem täglichen Weg zur Arbeit.

Was nicht ist, kann also noch werden, obwohl es mit den Köthener Jungfrauen am Samstag nicht so gut bestellt schien. So zeigten sich die Kumpels schließlich milde und ließen den Kuss der sechsjährigen Amelie gelten, die mit ihren Eltern gerade bei einer Hochzeitsfeier im Ratskeller weilte. Schließlich wollte man es sich mit dem Freund nicht ganz verderben, der alle für am Ostersonntag zur großen Geburtstagsparty ins Gut Zehringen eingeladen hatte.