Jugendliche bringen Haus am Waldkater auf Vordermann
DESSAU/MZ. - Als "Russisch-Deutsches Abenteuer" ist jenes überschrieben, das am Mittwoch dort mit 18 Jugendlichen begann. Neben deutschen Jugendlichen werden russische Studenten aus Murmansk hier nicht nur ihre Freizeit gemeinsam verbringen, sondern auch bei der Renovierung sowie der Umgestaltung des Außengeländes der Herberge Hand anlegen. Wer Lust hat, kann übrigens im Anschluss mit den neu gewonnenen russischen Freunden nach Murmansk reisen. Ein zweites russisch-deutsches Abenteuer ist vom 8. bis 29. August in der Jugendherberge im Waldkater geplant.
Der Frost des vergangenen Winters hatte in der alten Jugendherberge am Waldkater erheblichen Schaden angerichtet. "Die notwendigen Reparaturen wollen wir gleich für einige Verschönerungsarbeiten nutzen", berichtet Hans-Walter Düsel. Geschäftsführer des Deutschen Jugendherbergswerkes Sachsen-Anhalt.
Ursprüngliche Pläne, das Haus nach Eröffnung der neuen Herberge in der Ebertallee abzugeben, seien inzwischen endgültig ad acta gelegt. "Wir betreiben es als Selbstversorger-Haus weiter", so Düsel. Damit reagiere man auf die wachsende Zahl derer, denen auch die normalen Jugendherbergspreise mit der Verpflegung zu teuer geworden seien. "Wir stellen also lediglich die Unterkunft zum entsprechend günstigen Preis." 60 Betten stehen im Waldkater zur Verfügung. Die Verwaltung erfolgt über das große Haus.
Auch als Domizil für Projektwochen, Seminare oder Freizeiten von Vereinen und Verbänden habe sich das Haus II inzwischen etabliert. "Auch deshalb betreiben wir es weiter", sagt Hans-Walter Düsel.
Ebenso soll sich die neue Dessauer Jugendherberge in der Ebertallee weiter profilieren. "Wir möchten dort langfristig Familienfreizeiten für Benachteiligte, sowohl gesundheitlich als auch sozial, anbieten", erklärt Düsel die Pläne. An einem entsprechenden Konzept werde derzeit gearbeitet. In Wochenend- oder Wochenprogrammen sollen Eltern mit behinderten Kindern Möglichkeiten des Austausches und gemeinsamer Erlebnisse gegeben werden. "Ein solches Angebot gibt es bisher in Deutschland noch nicht."
Auch auf sozial benachteiligte Familien werde das Jugendherbergswerk Sachsen-Anhalt verstärktes Augenmerk legen und entsprechende Angebote vorbereiten. "Wir haben dies gemeinsam mit dem DRK im vorigen Jahr in den Herbstferien in Dessau für 80 Leute angeboten, das ist super angekommen." Deshalb soll es 2009 mindestens fünf solcher Angebote in Sachsen-Anhalt geben, kündigt der Geschäftsführer des Jugendherbergwerks an.