Haushalt Jugendamt Jugendhilfeausschuss in Dessau-Roßlau fordert mehr Geld für den Bereich Jugendarbeit

Dessau/MZ - Die Diskussion des Haushaltsplanentwurfs für 2022 verlief im Jugendhilfeausschuss am Dienstag verblüffend einhellig. Was nicht heißt, dass die Ausschussmitglieder den von Kämmerei und Verwaltung vorgelegten Entwurf voll und ganz billigten.
Handlungsbedarf sahen sie vor allem im Bereich Jugendarbeit. Hier weist der Entwurf bei etlichen freien Trägern ein dickes Minus gegenüber dem beantragten Zuschuss aus. Besonders hoch fällt das beim Verein „Helfende Hände“ (30.900 Euro) und dem Spielmobil (89.000 Euro) aus. Man habe die Ansätze vom Vorjahr übernommen, erklärte Kämmerin Elke Wirth. Ein Aufwuchs von 30.000 Euro wie bei den Helfenden Händen sei für sie keine „normale Anpassung“.
Zurück in den Haushalt soll laut Ausschuss auch der so genannte Flexi-Fonds als Zuschuss für Jugendinitiativen
Ist es auch nicht. Dem Träger wird hier der Fachkräftemangel zum Verhängnis. Ihm ist es nämlich in 2021 nicht gelungen, eine noch offene Stelle zu besetzen. Die ist im Stellenplan aber verankert. Ähnlich verhält es sich bei den anderen freien Trägern. „Die brauchen doch Planungssicherheit, um im Laufe des Jahres offene Stellen besetzen zu können, die in der Jugendhilfeplanung festgeschrieben sind“, argumentierte Ausschussvorsitzender Bastian George für die Wiederaufnahme all dieser Mittel in den Haushalt.
Zurück in den Haushalt soll laut Ausschuss auch der so genannte Flexi-Fonds als Zuschuss für Jugendinitiativen. 20.000 Euro waren dafür beantragt. Im Haushaltsansatz steht eine Null. „Es sind in diesem Jahr keine Mittel abgeflossen wegen Corona, deshalb hat die Kämmerei die Position auf Null gesetzt“, kennt George die Erklärung. Verstehen kann er sie aber nicht. „Allen Anträgen der freien Träger liegen Stadtratsbeschlüsse zugrunde, die müssten im Haushaltsplanentwurf grundsätzlich berücksichtigt sein.“ Das passiere aber nicht, so dass man immer wieder neu darum kämpfen müsse.
Ausgaben von etwas mehr als 64 Millionen Euro sind im kommenden Jahr im Bereich des Jugendamtes geplant
Das trifft auch auf die Zuschüsse für den Eigenbetrieb Dekita zu. Hier fehlen im Haushaltsplanentwurf 421.000 Euro für die Entgeltzahlung und 176.000 Euro Zuschuss für die Ausbildung, die der Eigenbetrieb seit diesem Jahr anbietet. Der Ausschuss war sich auch hier einig, dass dies zwingend einzuplanen sei.
Ausgaben von etwas mehr als 64 Millionen Euro sind im kommenden Jahr im Bereich des Jugendamtes geplant. Das sind 700.000 Euro mehr als in diesem Jahr. Steigen werden vor allem die Kosten für familienunterstützende und familienersetzende Maßnahmen (+890.000 Euro) sowie die Jugendsozialarbeit (+430.000). In letzterer sind die Gesamtausgaben für die Schulsozialarbeit abgebildet.