Investor in Kavalierstraße Investor in Kavalierstraße in Dessau: Druschke-Block ist an Berliner Firma verkauft

Dessau - Der „Druschke-Block“ ist verkauft. Seit Jahresbeginn ist eine Berliner Gesellschaft der neue Eigentümer des Hauses Kavalierstraße 58-64, das zuvor der Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG) gehörte. „Wie bei den anderen Objekten auch, wird der Eigentümer auch hier investieren“, versichert Peter Freund, Geschäftsführer der beauftragten Optimum Immobilienverwaltung.
Wohnblock in der Innenstadt wird generalsaniert - und erhält eine neue Etage
Detaillierte Planungen über das künftige Aussehen des markanten Wohnblockes mit Baujahr 1972 liegen derzeit noch nicht vor. Es gibt grobe Vorstellungen, so Freund. Fakt aber sei, „der Block wird generalsaniert“. Alle vier Eingänge erhalten Außenaufzüge, die 48 Wohnungen (möglichst alle) Balkone.
Inwieweit die Grundrisse der Wohnungen verändert werden, kann Freund noch nicht sagen. Eines aber steht bereits fest: „Wir werden noch eine Etage draufsetzen, um die Gesamthöhe dem benachbarten Block der Wohnungsgenossenschaft anzupassen“, erklärt Peter Freund. Auch dort sollen Wohnungen entstehen.
Eigentümer befindet sich in Abstimmungsgesprächen mit der Stadt
Derzeit befindet sich der Eigentümer in Abstimmungsgesprächen mit der Stadt und auch den Nachbarn. „Wir streben eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt an. Das ist ein sensibler Bereich in der Innenstadt, dem wollen wir mit unserer Gestaltung gerecht werden“, betont Freund. So werde man auf jeden Fall auch die Farbgestaltung abstimmen, „um mit den Nachbarn ein einheitliches Bild zu bekommen“.
Erste Arbeiten könnten Ende 2019 erfolgen?
Doch soweit ist es noch nicht. „Wir bereiten jetzt das Antragsverfahren und die Planungen vor“, sagt Peter Freund. Wenn alles optimal laufe, könnten vielleicht erste Arbeiten Ende des Jahres erfolgen. Wie das Haus mit seinen jetzt 48 Wohnungen und der Gewerbefläche im Erdgeschoss künftig aussehen könnte, dafür gibt es viele Ideen.
„Wir müssen jetzt schauen, was umsetzbar und rentabel ist“, so Freund. Eine Überlegung sei zum Beispiel, die große Gewerbefläche aufzuteilen in mehrere kleine. „Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, die Flaniermeile zu beleben.“ Dafür sei zum Beispiel ein Café an der Ecke vorstellbar.
Derzeit nutzt das Modehaus Druschke die gesamte Fläche. „Es gibt noch für mehrere Monate einen Mietvertrag“, sagt Freund. Gerne würde man auch künftig das traditionsreiche Dessauer Geschäft wieder im Haus haben, „darüber sind wir in angenehmen Gesprächen, aber es ist noch nichts entschieden“.
Modegeschäft Druschke bereitet den nächsten Umzug vor
Aktuell bereiten sich Philipp Druschke und sein Team erst einmal wieder auf einen Umzug vor. Das Geschäft zieht zurück in die Kavalierstraße 73-75, wo Philipp Druschke im April vorigen Jahres ein eigenes Hochzeitshaus eröffnet hatte, um es im August wieder zu schließen und an den alten Stammsitz der Firma Druschke in der Kavalierstraße 58-64 zurückzukehren.
Bleiben kann „Druschke“ als Unternehmen während der Umbauphase keinesfalls in dem jetzigen Standort. Dort muss die Heizung komplett erneuert werden. In den 14 Säulen des Ladengeschäfts befinden sich viele Medien, die Handwerker müssen genau dort arbeiten.
„Der Umbau soll nach meinen Informationen rund zwei Jahre dauern. Wir können kein Einkaufsambiente inmitten von Bauarbeiten garantieren“, begründet Philipp Druschke den Umzug. Es wäre auch nicht garantiert, dass die hochwertige Festmode, die das Hochzeitshaus anbietet, während der Bauarbeiten keinen Schaden nimmt.
Bis Ende Juni läuft der Mietvertrag des Modehauses. „Wir werden voraussichtlich Ende Mai/Anfang Juni umziehen“, blickt Druschke in die Zukunft. Momentan ist auch nicht sicher, ob das Hochzeitshaus nach Sanierung des Blocks wieder den angestammten Platz in der Kavalierstraße 58-64 anmieten wird. „Wir denken darüber nach.“
Einige wenige Wohnungen in dem Block sind derzeit noch bewohnt
Einige wenige Wohnungen sind aktuell in der Kavalierstraße 58-64 noch bewohnt. Was mit den Mietern passiert, wenn die Sanierungsarbeiten beginnen, wolle man mit jedem einzelnen besprechen. Eine Option könnte ein Wohnungsangebot in einem ihrer anderen sanierten Objekte in der Innenstadt sein, denkt Freund. Denn wohnen zu bleiben, während der Bauarbeiten sei keine Option. „Das ist unzumutbar“, erklärt er.
Der Berliner Investor ist kein Unbekannter in Dessau. Er hat bereits etliche Objekte - so in der Wolfgangstraße, Askanischen Straße, Ellerbreite, die ehemalige Mocca Milchbar und das Punkthochhaus in der Radegaster Straße - erworben und saniert oder mit der Sanierung begonnen. (mz)