Innovationsoffensive Innovationsoffensive: Energie-Avantgarde startet Pilotprojekt für die Region
Bitterfeld/MZ - Die Vielfalt der Innovationen und die Historie dieser Kulturlandschaft in Sachen Energiewende und Energie überhaupt, dieses Spektrum in der Region hat Ralf Dunker dann doch überrascht. Erstaunt war aber nicht nur er, der Referent für Kommunen und Verbände, dessen Stiftung „100 Prozent erneuerbar“ gemeinsam mit der „Thema1“ GmbH und der BTE Tourismus- und Regionalberatung im Auftrag der Stiftung Bauhaus für die „Energie-Avantgarde Anhalt“ in den vergangenen Monaten eine Bestandsaufnahme und Ideensammlung durchgeführt hat.
Auch die anderen Mitstreiter der „Energie-Avantgarde“ zeigten sich im jüngsten Kolloquium in Dessau beeindruckt, welches Netzwerk entstehen kann, wenn es - so wie in dieser Standortoffensive - geknüpft und unter eine Moderation gestellt wird. Dutzende wegweisende Projekte und innovative Akteure im Bereich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz haben die rund 60 Akteure überzeugt, dass die Region zwischen Bitterfeld, Dessau und Wittenberg in Sachsen-Anhalt als Modellregion einer funktionierenden Energiewende entwickelt werden kann.
Energie-Avantgarde Anhalt ist eine Standort- und Innovationsoffensive der Region Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, initiiert von der Stiftung Bauhaus Dessau. Sie will bestehende Unternehmungen und Projekte der Energiewende vernetzen und sichtbar machen. Das Engagement regionaler Akteure ist dabei auf die Entwicklung eines regionalen Stromprodukts für Anhalt ebenso gerichtet wie auf die Entwicklung bildungstouristischer Angebote.
Projektpartner sind unter anderem: Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg, Stadt Dessau-Roßlau, Umweltbundesamt, Ferropolis GmbH, Regionale Planungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, TourismusRegion Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld-Dessau-Wittenberg, Hochschule Anhalt, Koordinierungsstelle Energiestrukturentwicklung im Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt.
Es gebe bisher zwar keine Idee, die avantgardistisch herausrage, resümiert Dunker. Aber in der Energie-Avantgarde würden Strukturen geschaffen, die beispielgebend sein werden und dann durchaus als avantgardistisch gelten dürften. Dazu gehören soll grüner Strom aus Anhalt. „Das ist nicht etwa eine neue Bezeichnung für etwas, was schon da ist“, betonte Thomas Zänger, Geschäftsführer der Dessauer Stadtwerke. Es gehe um die Gewinnung von Strom aus erneuerbaren Energien vor Ort und dessen Verbrauch in der Region. Das sei ein völlig neuer Prozess mit 100-prozentiger Wertschöpfung in Anhalt, erklärte Zänger.
Erneuerbare Energie werde billiger
Es gehe um Dezentralität, sagte er, um beispielsweise unnötige Netzbauten zu vermeiden. Schlussendlich werde erneuerbare Energie billiger, zeigte sich Zänger überzeugt. Doch gegenwärtig befinde man sich in einer Übergangszeit, in der das alte System parallel zum sich Entwickelnden besteht und sich gegen dieses noch wehrt. Gleichwohl oder gerade deshalb wollen die Stadtwerke in Kooperation mit weiteren Energieversorgern an dem Pilotprojekt arbeiten.
Weitere Vorhaben sind ein Wochenende der erneuerbaren Energien im April 2014, die Green Music Initiative von Ferropolis sowie das Projekt „Haushalten“, das das Bauhaus in den Meisterhäusern im kommenden Jahr umsetzen wird.