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Hochschule Anhalt Hochschule Anhalt: Spezialisten für das große Ganze

Von Danny Gitter 02.10.2015, 09:37
Der große Vorlesungssaal wurde zum Studienauftakt bis auf den letzten Platz gefüllt.
Der große Vorlesungssaal wurde zum Studienauftakt bis auf den letzten Platz gefüllt. SEBASTIAN Lizenz

Dessau - Wie erklärt man einem Studienanfänger an der Hochschule Anhalt in Dessau, dass egal, was man studiert, letztendlich alles mit allem zusammenhängt?

Mit einem Rekord an Studierenden gehen die drei Standorte der Hochschule Anhalt, Köthen, Bernburg und Dessau in das neue Wintersemester. Derzeit sind insgesamt knapp 8 000 Studenten eingeschrieben, davon 1 400 in Dessau. Hier können Studiengänge in den Fachbereichen Architektur, Facility-Management und Geoinformatik sowie Design studiert werden. Die internationalen Studiengänge machen Dessau weltweit interessant. Fast jeder vierte Student am Standort hat einen ausländischen Pass.

Man wirft den Blick auf eine steinerne Wendeltreppe von Schloss Hartenstein im Erzgebirge. Im großen Hörsaal des Gebäudes 08 in der Bauhausstraße taten das am Donnerstag über 300 junge Leute. Für viele von ihnen war am Donnerstag der erste Tag an der Hochschule Anhalt.

Architektur, Facility-Management, Geoinformation und Vermessung, Design oder ein spezialisierter internationaler Masterstudiengang: Das sind die Dessauer Angebote. Und wie im Vorjahr nehmen 2015 rund 350 Studenten in der Bauhausstadt ein Studium auf.

Herausforderungen von morgen

Matthias Höhne, Professor für Architektur, beginnt zur Begrüßung mit der Wendeltreppe. Unverkennbar sei sie eine architektonische Leistung. „Betrachtet man es genauer, steckt darin auch Design“, sagt Höhne. Die Schlossanlage, in der sich die Wendeltreppe befindet, sei auch schon vor mehreren hundert Jahren bewirtschaftet und verwaltet worden. Bloß habe man diese Menschen höchstwahrscheinlich noch nicht „Facility Manager“ genannt. „Unsere Geoinformatiker und Vermesser könnten uns sicherlich auch die Mathematik näherbringen, die in solch einem Gebäude steckt“, schließt sich für den Architektur-Professor der Kreis und sieht er Studienanfänger in ein paar Jahren „als Spezialisten im großen Ganzen“. Wenn sie viel gelernt haben über Architektur, Design und die anderen Disziplinen. „Als Problemlöser arbeiten Sie dann an den großen Herausforderungen von morgen.“

Vieles richtig gemacht

Dieses Morgen hat aber heute noch Zeit. „Wer heute bei uns anfängt Design zu studieren, wird 2040 im Olymp seines Könnens stehen. Wir in Dessau schaffen mit unserem breit aufgestellten Studium bei gleichzeitig hoher Spezialisierung gute Grundlagen dafür“, ist Nicolai Neubert, Dekan des Fachbereichs Design, überzeugt, dass die Studienanfänger mit ihrer Wahl für Dessau schon viel richtig gemacht haben.

Ganz bewusst für Dessau hat sich auch Claudia Perren vor einem Jahr entschieden. Sydney, wo sie jahrelang Architektur unterrichtete, hat die gebürtige Ost-Berlinerin 2014 gegen die Bauhausstadt eingetauscht, um hier als Direktorin der Stiftung Bauhaus zu arbeiten. Dessau und Sydney, da liegen für Perren, an diesem Donnerstag keine Welten dazwischen. „Die Vielfalt an Studenten verschiedener Herkunft ist hier ähnlich groß wie in Sydney“, sagt Perren bei ihrem Grußwort und bei einem Blick durch den Raum.

So viel Internationalität überrascht auch Clara Trost positiv. Architektur will die Erstsemestlerin aus Halle, die in einer Dessauer WG wohnt, studieren. „Ich freue mich auf diese Stadt. Sollte es mal langweilig werden, liegt ja vieles in der Nähe“, hat sie schon einen Standortvorteil erkannt. (mz)