Herren holen Damen Duftsterne aus Regal
Dessau/MZ. - "Angel" heißt der neue Damen- und Herrenduft, dessen Flacon ein großer Stern ziert. Im "Sun, Moon, Stars" von Lagerfeld sind die Sterne schon im Namen verewigt. "Andere Sterne haben wir nicht", bedauert Astrid Markgraf, stellvertretende Leiterin der Karstadt-Parfümerie, "aber Duftsterne kann ich ihnen viele zeigen."
Besonders in der Weihnachtszeit haben sie und ihre 13-köpfiges Team alle Hände voll zu tun. "Parfüm ist nach wie vor ein beliebtes Weihnachtsgeschenk, aber nicht, wie oft gesagt wird, eine Notlösung", so die junge Frau, die seit elf Jahren in der Parfümerie des Kaufhauses arbeitet.
Oftmals würde damit ein echter Wunsch erfüllt und oft der von Frauen. "Es sind Weihnachten mehr Männer als Frauen im Geschäft." Doch so einfallslos wie es ihnen nachgesagt wird, seien die Herren der Schöpfung beim Schenken gar nicht, hat Astrid Markgraf beobachtet. Viele kauften zum Beispiel zum gewünschten Duft noch die Pflegeserie dazu. "Und sie nehmen sich Zeit beim Kaufen und lassen sich ausführlich beraten."
Ausschlaggebend für den Kauf sei, erklärt die Fachfrau, "ob die Männer ihre Frauen im neuen Duft riechen können." Der eigene Geschmack ist also entscheidend. Wollen hingegen Frauen einen Duft für ihre Männer kaufen, haben die es unter Umständen schwieriger oder einfacher, wie man es nimmt. "Ältere Herren sind sehr festgelegt, haben sie einmal einen Duft gefunden, der ihnen gefällt, sind sie davon nur schwer wegzubekommen." Frauen hingegen sind generell flexibler und probierfreudiger.
"Junge Leute lassen sich stark von der Werbung leiten und probieren viel aus", beschreibt Astrid Markgraf ihre Kunden. Die Hitliste der Weihnachtsgeschenke führen übrigens bei den Damendüften "Emporio" von Armani, Jean-Paul Gaultier und bei den Herren "Cool water" und "Silver Shadow" von Davidoff an. Aber auch der Klassiker "Chanel No. 5" sei wieder sehr gefragt.
In dieser Woche hat der Countdown des Weihnachtsgeschäftes 2005 begonnen, der Heiligabend seinen Höhepunkt finden wird. "Bis gegen 13 Uhr haben wir da volles Haus", ist Astrid Markgraf schon jetzt überzeugt. Wobei sie aus Erfahrung spricht. "80 Prozent Männer" kämen in den letzten Stunden. Spaß mache die Arbeit trotz des großen Ansturmes. "Wir versuchen, die Hektik draußen zu lassen."
Und die Kunden seien dankbar für eine gute Beratung und den prompten Einpackservice. Astrid Markgraf lobt ihr Team, das "zusammenhält und nie den Humor verliert", wie sie sagt. "Ich freue mich jeden Tag, auf Arbeit zu kommen", sagt die 30-Jährige, die seit elf Jahren, gleich nach Abschluss der Lehre, im Karstadt-Warenhaus arbeitet. "Und es gefällt mir immer noch."
Astrid Markgraf verschenkt übrigens auch Parfüm zu Weihnachten: an den Papa und die Oma. Beide haben aber ihren "Duftstern" schon vor Jahren gefunden. Experimente sind also nicht gewünscht.