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Handel Handel: Antik-Café und 1000 Kleine Dinge

Von Ute Hartling-Lieblang 04.01.2002, 17:30

Köthen/MZ. - In der Kleinen Wallstraße soll es bald wieder ein Stück voran gehen. Nachdem im vergangenen Sommer die Schließung des Kaufcenters für erheblichen Frust bei den Köthenern gesorgt hatte, war nach diesem Rückschlag im September wieder ein Schritt nach vorn getan worden. Das Unternehmen Vögele hatte im Erdgeschoss eine Filiale eröffnet, in der seitdem Damen-, Herren- und Kinderbekleidung angeboten wird.

Mit einer großen Eröffnungsparty will die Aufbaugesellschaft für Köthen, Eigentümer der Immobilie, nun am 28. Februar 2002 die obere Etage bei "Vögele" im Quartier Kleine Wallstraße wieder eröffnen. Die Vorbereitungen laufen bereits jetzt. Darüber informierte Geschäftsführer Max Kroppen die Mitteldeutsche Zeitung kürzlich bei einem Pressegespräch.

Seit Oktober sind die Verhandlungen zur Wiederbelebung dieser Etage (die MZ berichtete) erfreulich weit vorangeschritten. Größter Mieter wird nach Angaben von Max Kroppen künftig der Inhaber von "1000 kleine Dinge" sein, der seine Verkaufsfläche damit auf über 500 Quadratmeter erweitern wird.

Auch für das geplante Antik-Café, welches die Fensterfront einnehmen soll, steht der Betreiber, Jürgen Römmeler, inzwischen fest. Das Besondere an diesem Café: Bis auf den letzten Stuhl werden hier alle Teile des Inventars käuflich zu erwerben sein. Der jetzige Inhaber des Antiquitätengeschäftes in der Kleinen Wallstraße will extra für das Café vier langzeitarbeitslose Frauen einstellen. Gleichzeitig wird er nach Informationen von Kroppen in der oberen Etage einen Möbelmarkt - antik und modern - betreiben.

Wieder belebt werden soll auch der Schmuckwarenstand aus dem ehemaligen Kaufcenter. Hier wird der Kunde künftig ausschließlich echten Schmuck erwerben können. Ergänzt wird das Sortiment durch einen Naturshop "Aloe Vera" und eine Boutique "Cool out", die für Kunden ab 14 Jahre Damen und Herrenbekleidung anbietet.

Das so genannte "Kö-Plateau", wie Max Kroppen die Etage über der Vögele-Filiale in der Kleinen Wallstraße mittlerweile gern bezeichnet, kann man sich als kleine Flaniermeile vorstellen, in der der Kunde keine abgeschlossenen Verkaufsräume, sondern eine Art Pavillons mit flexiblen Trennwänden - teils transparent, teils blickdicht - vorfindet. Das habe den Vorteil, erläutert der Geschäftsführer, sehr variabel zu sein, was die Verkaufsflächen anbetrifft. Anfragen an die Aufbaugesellschaft sind diesbezüglich noch möglich, so Max Kroppen.

Die Aufträge für den Ausbau des Plateaus hat die Aufbaugesellschaft ausschließlich mit ortsansässigen Firmen realisiert. So wurden die Teleskop-Stangen für die flexiblen Pavillons zum Beispiel von der Gnetscher Metall e. G. gefertigt. "Die haben wir gemeinsam für unsere Zwecke entwickelt", sagt Kroppen.

Erreichen kann man das "Kö-Plateau" sowohl über die Rolltreppe von "Vögele" als auch über behindertengerechte Aufgänge, die auch von Kunden mit Kinderwagen genutzt werden können. Dazu wurden unter anderem zusätzliche Türen eingebaut.

Der Umzug einiger Geschäftsleute von der Kleinen Wallstraße ins "Kö-Plateau" über der Vögele-Filiale schaffe für die Händler zusätzliche Möglichkeiten, sich räumlich zu verändern, denkt Kroppen. Dass deshalb Geschäfte in der Kleinen Wallstraße über längere Zeit leer stehen werden, befürchtet er nicht. Im Gegenteil, der Trend gehe zur Geschäftserweiterung, resümiert der Geschäftsführer der Aufbaugesellschaft optimistisch.

Und noch eine Nachricht, die die Köthener erfreuen soll, hielt Kroppen beim Pressegespräch bereit: "Wir haben das Gebäude in der Wallstraße 16 gekauft. Es hat uns schon immer geärgert, dass dieses Haus das Gesamtbild dieser Einkaufsstraße stört", begründete er diese Aktion. Derzeit werde mit den Verantwortlichen beim Denkmalschutz über einen Rückbau und eventuellen Wiederaufbau verhandelt, so Kroppen.