Handball - Regionalliga, Herren Handball - Regionalliga, Herren: HG-Fans erhalten Grund zum Feiern
Köthen/MZ/hös. - Trainer Heinz Prokop freute sich vor Spielbeginn, nach langer Zeit mit Ausnahme von Thomas Karl endlich wieder einmal den kompletten Kader vor heimischem Publikum aufbieten zu können. Die HG 85 Köthen bezwang im letzten Spiel dieses Jahres die Gäste aus Hoyerswerda mit 29:23, blieb damit auch im siebten Heimspiel unbesiegt und liegt zum Jahreswechsel auf Rang drei.
Das Team aus Hoyerswerda, das ohne seinen verletzten Rückraumspieler Jacek Kalisz angereist war, hatte in der Vorwoche in eigener Halle den Tabellenersten Werratal besiegt - die HG 85 war also gewarnt. Bis zur 11. Minute konnten die Gäste das Spiel noch offen halten, aber dann zeigten die Köthener, wer die besseren spielerischen Akzente setzen kann. Das taten zunächst Stefan Pietsch, Istvan Kiss und Matthias Schröder. Sololäufe des gut aufgelegten Istvan Kiss (5:3/13. Minute) bzw. von Guido Peter (6:3/14.) verschafften der HG 85 die nötige Luft. Die Lausitzer vermochten es nicht, die offensive Köthener Abwehr so unter Druck zu setzen, dass sie Fehler begeht.
Selbst die erste Auszeit des Gastes blieb ohne sichtbare Wirkung. Im Gegenteil: Jetzt lief das Spiel der HG 85 auf Hochtouren. Die Hoyerswerdaer konnten kaum durchatmen, eine Köthener Angriffswelle nach der anderen lief, brillant von Istvan Kiss inszeniert. Der Regisseur brachte Matthias Schröder immer häufiger in Wurfposition, die er zu herrlichen Toren nutzte. Auch Stefan Pietsch traf nach mehreren Versuchen in der 19. Minute (8:4) das erste Mal. Über 9:4, 10:6 und 13:8 schuf sich die HG 85 ein beruhigendes Polster.
Hoyerswerda legte seine Angriffe fast ausschließlich über den wurfstarken Dirk Förster (5 Tore) an, der im rechten Rückraum agierte. Die HG-Abwehr stellte sich auf die einseitige Spielweise der Sachsen schnell ein und bekam den 2,01-Meter-Mann zusehends besser in den Griff. Auf Köthener Seite setzte Matthias Schröder mit dem Tor zum 14:8 (30.) seine starke Vorstellung fort, so dass zur Pause die Handball-Welt der HG 85 in Ordnung war.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit begann zur Freude der zahlreichen Fans der Ungar Kalman Fenyö nach siebenwöchiger Verletzungspause wieder auf seiner "Königsposition" im linken Rückraum. Die unfreiwillige "Ruhephase" hatte er am 14. Dezember genutzt, um den Bund fürs Leben zu schließen. Die erzielten drei Tore widmete der HG 85-Star, nach Spielende befragt, seiner charmanten Ehefrau Nicol. Nach dem Seitenwechsel agierte die HG 85 hinten sehr offensiv. Hoyerswerda fand kein probates Mittel, warf von der 32. bis 45. Minute nur fünf Tore. In dieser Phase des Spiels wuchs Patrick Tuchen im Tor über sich hinaus. Er parierte zwei Siebenmeter, entschärfte mehrere Schüsse aus dem Nah- und Fernwurfbereich und schuf damit den Nährboden für eigene Angriffe. Die HG 85 setzte sich mit einer Konter-Welle von 14:9 auf 24:13 ab. Selbst in Unterzahl kombinierten die Prokop-Schützlinge sicher und schürten die Hoffnung auf einen Kantersieg. Vor allem Istvan Kiss und Matthias Schröder boten eine Klasseleistung, bekamen Szenenapplaus.
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