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Handball-3. Liga Handball-3. Liga : Mit nur neun Feldspielern - DRHV siegt in Hamburg

Hamburg - Am Samstagnachmittag teilte der Dessau-Roßlauer HV in den sozialen Medien ein Bild mit dem Titel: „Auf dem Weg nach Hamburg“. Zu sehen war darauf die Mannschaft des Handball-Drittligisten, die zum ersten Spiel des Jahres zur HG Hamburg-Barmbek ...

Von Tobias Grosse 13.01.2020, 12:33

Am Samstagnachmittag teilte der Dessau-Roßlauer HV in den sozialen Medien ein Bild mit dem Titel: „Auf dem Weg nach Hamburg“. Zu sehen war darauf die Mannschaft des Handball-Drittligisten, die zum ersten Spiel des Jahres zur HG Hamburg-Barmbek reiste.

Jedoch offenbarte der Blick in den Bus einen spärlichen Kader. Mit gerade einmal elf Spielern, davon zwei Torhüter, ist der Spitzenreiter gestartet. Der tschechische EM-Fahrer Jakub Hrstka und die verletzten Tomas Pavlicek, Daniel Zele und Vincent Sohmann fehlten - dennoch siegte der DRHV mit 25:21. „Wir sind alle froh, dass wir das heil überstanden haben“, betonte Trainer Uwe Jungandreas am Tag danach deswegen.

Dessau-Roßlauer HV trotzt in Hamburg enormen personellen Sorgen

Dessau-Roßlau hat am Samstagabend enormen personellen Sorgen getrotzt. Denn von den neun zur Verfügung stehenden Feldspielern, konnte Jungandreas seinen Linkshänder Lennart Gliese auch nur rund zehn Minuten spielen lassen, nachdem er zuletzt krankheitsbedingt zwei Wochen lang gar nicht trainiert hat. „Diese Voraussetzungen waren die ganze Woche im Training ein Thema“, gestand Jungandreas im Rückblick.

Die Gegebenheiten in Hamburg waren so, wie in noch keinem anderen Spiel in dieser Saison. „Wir wussten, dass alle fünf Schritte mehr machen müssen, wenn wir gewinnen wollen“, so der Trainer, der seine Mannschaft in der vergangenen Woche explizit auf diese Aufgabe vorbereitet hat - und dafür auch bewusst von der eigentlichen Ausrichtung abgewichen ist. „Es war klar, dass wir diesmal keine 60 Minuten Tempo spielen können und im Angriff auch mal den siebten Feldspieler brauchen, um Kraft zu sparen“, verriet er seine Vorgaben. Wichtig war zudem eine stabile Abwehr.

Nur einmal hat der DRHV in dieser Saison weniger Gegentore kassiert

Das konnte der kleine DRHV-Tross umsetzen. Erst einmal in dieser Saison hatte der Tabellenführer weniger Gegentore kassiert, als die 21 am Samstagabend in Hamburg (14 bei Hannover-Burgwedel). „Wir hatten nur ab Mitte der ersten Halbzeit mal eine Phase, in der wir zu offensiv gedeckt haben, was wir so nicht wollten“, erklärte Uwe Jungandreas. Aus einer 9:5-Führung (19.) wurde dadurch bis zur Halbzeitpause ein 11:11-Unentschieden.

Im zweiten Durchgang geriet Dessau-Roßlau sogar in den ersten zehn Minuten mehrfach in Rückstand, danach konnte die Mannschaft aber das Spiel für sich entscheiden und angeführt vom ganz starken Timo Löser (elf Tore) einen wichtigen Sieg der Moral feiern. „Ich bin stolz auf unser Team. Wir haben gezeigt, dass wir die Ausfälle kompensieren können. Jeder hat seinen Job gemacht“, meinte der 20-Jährige gegenüber „Team Sportstadt“.

Was Pflichtspiele angeht, hat der DRHV jetzt erst einmal wieder für zwei Wochenenden frei. Hamburg war nämlich der einzige Verein, der dem Wunsch Dessaus nach einer Verlegung aufgrund der EM-Nominierung Jakub Hrstkas nicht nachkam. „Die Pause kommt uns natürlich entgegen“, sagt Coach Uwe Jungandreas mit Blick auf die verletzten Spieler, die bis zum Gastspiel bei der HSG Ostsee am 1. Februar alle wieder fit sein sollten.

Dosiertes Training vor dem traditionsreichen Peugeot-Cup

Am bevorstehenden Wochenende spielt Dessau-Roßlau als Gastgeber aber auch noch beim Traditionsturnier um den Peugeot-Cup mit. „Bis dahin“, so Jungandreas, „wird von den Verletzten keiner zurückkommen.“ Der DRHV wird also auch beim stark besetzten Turnier in der Anhalt-Arena - Dessau-Roßlau trifft in der Gruppenphase auf den Bundesligisten DHfK Leipzig und den tschechischen Erstligisten Plzen - mit einem sehr dünnen Kader antreten müssen. „Das macht mir ein bisschen Sorgen“, gesteht Jungandreas, der in dieser Woche das Training dosieren will. „Eigentlich war der Plan ein anderer, jedoch müssen wir uns den Gegebenheiten anpassen.“

DRHV: Ambrosius, Landgraf; Löser (11/4), Hanisch, Bielzer (1), Schmidt (3), Mlotek, Gliese, Milkow (2), Zahradnicek (6), Scheithauer (2) (mz)