Handball-2. Liga Handball-2. Liga: DRHV-Derby gegen den ThSV Eisenach war eine Frage der Psyche

Eisenach - Wieder einmal lief auf der Rückfahrt im Bus das Dessau-Roßlauer HV Partymusik. Wieder einmal hatte der Handball-Zweitligist auswärts punkten können. In Eisenach wurden die Auswärtszähler 12 und 13 eingefahren.
„Es hat mal wieder geklappt und ich muss morgen arbeiten. Mit Schlaf wird es heute wieder nichts, aber ich glaube, wir haben das verdient“, schickte Tomas Pavlicek eine Sprachnachricht während der Heimfahrt.
Mit 31:28 hatte der Dessau-Roßlauer HV beim ThSV Eisenach gewonnen, der Rechtsaußen dabei acht Tore erzielt, fünf davon waren Siebenmeter. „Eisenach ist doch mein Lieblingsgegner“, sagte Pavlicek nach ein paar Stunden Schlaf am Sonntagvormittag, „zum Schluss war es eine Kraftfrage und Eisenach hatte psychologische Probleme, da sie in einer Situation sind, wo sie unten stehen.“
DRHV hat in Eisenach das sechste Auswärtsspiel der Saison gewonnen
Im Gegensatz dazu schwebt der DRHV weiter auf Wolke sieben. In Eisenach wurde bereits das sechste Auswärtsspiel der Saison gewonnen. Selbst der schwierige Spielverlauf sollte sich nicht negativ auf das Ergebnis auswirken. Dabei spielte dem Team um Florian Pfeiffer doch vermeintlich eine Schiedsrichterentscheidung in der dritten Minute früh in die Karten.
Nach einem Schlag in das Gesicht von Jonas Hönicke musste Eisenachs Duje Miljak mit der Roten Karte vom Feld. Pfeiffer stand direkt daneben und konnte die Entscheidung nachvollziehen: „Wenn du da nicht die Rote Karte gibst, wird es über 60 Minuten eine Prügelei. Ein Schlag ins Gesicht ist Rot“, so der DRHV-Kapitän.
Doch auf den Spielverlauf sollte sich das für seine Mannschaft nicht positiv auswirken. Die Abwehr bekam keinen richtigen Zugriff auf die Eisenacher Offensive: In der 17. Minute lagen die Gäste mit 6:10 hinten. Auf 9:11 kämpfte sich DRHV wieder heran, um wenig später sogar mit 10:15 hinten zu liegen (26.). Dank Treffern von Libor Hanisch und Tomas Pavlicek konnte der DRHV bis zur Pause wieder auf 13:16 verkürzen.
Der DRHV schlug jedes Mal gegen den ThSV Eisenach zurück
Wie schon eine Woche zuvor gegen Nordhorn, war auch diese Partie von kleinen Läufen geprägt: Eisenach, Drittletzter der 2. Bundesliga, legte immer wieder vor und setzte sich auf vier oder fünf Tore Vorsprung ab, der DRHV aber schlug jedes Mal zurück und konnte sich wieder heranarbeiten. Und das war an diesem Abend sicher auch eine Frage der unterschiedlichen Situationen beider Vereine.
Während Eisenach um den Klassenerhalt kämpft und erst drei Spiele gewinnen konnte, liegt der DRHV lediglich zwei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz und trägt jede Menge Selbstbewusstsein in sich.
Das beste Beispiel dafür war eine Phase rund um eine Auszeit des DRHV. Gerade hatte man sich wieder herangearbeitet, lag aber nun erneut mit 20:24 hinten.
Der Dessau-Roßlauer HV hatte trotz des Spielverlaufes immer die Ruhe behalten
„Wir tragen aber im Moment das Gefühl in uns, dass wir es trotzdem noch schaffen können“, sagt Florian Pfeiffer. Mit diesem Gefühl ging der DRHV in der 51. Minute erstmals in Führung (26:25) und hatte das Spiel gedreht. „Das Erste, was man dann merkt, ist die Halle“, so Pfeiffer. Plötzlich war der Großteil der 1.632 Zuschauer ruhig.
Der Dessau-Roßlauer HV hatte trotz des Spielverlaufes immer die Ruhe behalten. Auch Tomas Pavlicek, der in der entscheidenden Phase zwei Siebenmeter verwandelte und es sich nicht nehmen ließ, mit der Mannschaft den Sieg im Bus zu feiern. Der Arbeit am Sonntag und dem wenigen Schlaf zum Trotz. (mz)
DRHV: Ambrosius, Döhler - Pavlicek 8/5, Vanco 2, Sohmann 3, Pfeiffer 2, Hanisch 5, Wasielewski 2, Schmidt, Hönicke 2, Zimmermann, Stryc, Hanner 1, Zahradnicek 1, Scheithauer 5