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Handball-2. Liga Handball-2. Liga: 30:30 verloren - DRHV enttäuscht beim Schlusslicht Rhein Vikings

Von Tobias Grosse 23.04.2019, 09:56
Für Johannes Wasielewski und den DRHV gab es nur einen Punkt beim Schlusslicht.
Für Johannes Wasielewski und den DRHV gab es nur einen Punkt beim Schlusslicht. Marian Storch

Düsseldorf/Dessau - Tomas Pavlicek sank nieder und zog sich sein Trikot über den Kopf, Uwe Jungandreas strich sich fassungslos über die Haare. Der Fanliebling und der Trainer vom Handball-Zweitligisten Dessau-Roßlauer HV wollten das, was gerade passiert war, nicht so richtig glauben.

Drei Sekunden vor dem Ende der Partie hatte der DRHV bei den Rhein Vikings noch das Gegentor zum 30:30-Ausgleich kassiert und den - fast schon sicher eingeplanten - Auswärtssieg beim abgeschlagenen Schlusslicht verpasst. „Wenn man sich die Tabelle anguckt, hätten wir das Spiel gewinnen müssen“, sagte Jungandreas. Der DRHV hat in Düsseldorf quasi 30:30 verloren.

Das Problem: Drei Keeper mit nur drei Paraden

Der Trainer wollte das nicht despektierlich den schon abgestiegenen „Wikingern“ gegenüber verstanden wissen, sondern vielmehr so, dass ein Ende der Sieglos-Serie für den DRHV schon ein Stück weit überlebenswichtig gewesen wäre. Viermal hatte Jungandreas’ Team zuletzt in Folge verloren und geriet im Abstiegskampf der 2. Bundesliga ins Hintertreffen. Ein Punkt im Düsseldorfer „Castello“ war am zurückliegenden Samstagabend zu wenig - vor allem, da Eintracht Hagen am Montagabend beim TV Emsdetten nur die Punkte teilte (25:25) und Dessau-Roßlau so näher an das rettende Ufer hätte herankommen können.

Die Erklärung für das fünfte Spiel in Folge ohne einen Erfolg, ließ sich im Anschluss leicht aus den Statistiken ablesen. „Wir haben mit einer guten Angriffseffektivität gespielt“, sagte Trainer Uwe Jungandreas zunächst. Über 60 Prozent der DRHV-Angriffe wurden zu Toren. „Das ist für uns der oberste Bereich.“ Und trotz der 30 Gegentore fand Jungandreas auch die Deckung der Gäste über weite Strecken der Partie ordentlich - allerdings bekam sie zu wenig Unterstützung vom Torhüter-Trio.

Trainer Jungandreas will keine Schuldzuweisungen, weiß aber auch: So kann man nicht gewinnen

Dominik Plaue, Ivan Martinovic und Radek Motlik kamen zwar alle zum Einsatz, hielten aber zusammen gerade einmal drei Bälle. „Das ist keine Schuldzuweisung“, betonte Jungandreas in seiner Analyse, „aber so kannst du nicht gewinnen.“ In der ersten Halbzeit, die der DRHV noch mit 15:13 gewann, konnten weder Plaue noch Martinovic auch nur einen Torwurf parieren. In der Schlussphase hielt Plaue immerhin zwei, Martinovic einen - alles in allem war das aber zu wenig, auch beim abgeschlagenen Schlusslicht.

#alleratikel

Dessau-Roßlau hat jetzt weiter drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, und in den letzten Wochen nicht gerade viel Selbstvertrauen gesammelt. „Es sind noch acht Spiele“, betont jedoch Trainer Uwe Jungandreas. Heißt: „Die Chance auf den Klassenerhalt ist immer noch intakt.“ Fakt ist allerdings: „Wir haben einige Tendenzen in unserem Spiel, da müssen wir schleunigst die Kurve bekommen“, so der Coach.

Doppelspieltag steht am nächsten Wochenende an

Am bevorstehenden Wochenende hat der Dessau-Roßlauer HV zwei Spiele, um den Bock umzustoßen. Aber auch Aufgaben vor sich, die - bei allem Respekt - wohl schwerer sind als das Schlusslicht HC Rhein Vikings. Am Freitagabend (Start: 19.30 Uhr) ist zunächst der Tabellendritte HSG Nordhorn in der Anhalt-Arena zu Gast, zwei Tage später spielt Dessau-Roßlau dann noch beim Fünften TuS N.-Lübbecke.

„Wir müssen jetzt den Tatsachen ins Auge blicken“, sagte Uwe Jungandreas. Der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga wird eine extrem schwere Aufgabe, für die der DRHV auch noch den einen oder anderen überraschenden Zähler benötigt. Das 30:30 am Samstagabend in Düsseldorf brachte zwar auch einen Zähler - war aber irgendwie auch eine Niederlage.

DRHV: Plaue, Martinovic, Motlik; Pavlícek (7/3), Wasielewski (5), Vančo (5), Zele (5), Jungemann (3), Hönicke (2), Hanisch (1), Slavomir Mlotek (1), Zimmermann, Hanner, Pfeiffer, Zahradnícek, Milkow (mz)