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Gutes Rüstzeug in Theorie und Praxis

Von Heidi Jürgens 06.03.2005, 17:17

Köthen/MZ. - Die 30 Kfz-Mechaniker haben sich in Firmen der Region Köthen / Bernburg ihr praktisches Wissen angeeignet, die Kfz-Elektromechaniker kommen aus der gesamten Region Anhalt. Das theoretische Rüstzeug erhielten sie an der Berufsbildenden Schule in Köthen bzw. an einer halleschen Berufsschule. Zehn der frisch gebackenen Gesellen werden von ihren Ausbildungsfirmen übernommen, den übrigen wurde bescheinigt, solides Wissen und ebensolche Fähigkeiten erworben zu haben und somit einen gute Grundlage für den weiteren beruflichen Weg zu haben, egal, in welche Richtung sie sich nun orientieren werden.

Hans-Peter Schneidewind erklärte, dass in den Kfz-Firmen schon seit Jahren über Bedarf ausgebildet und damit eine Forderung der Politik umgesetzt werde. Was die Leistungen an sich angeht, habe es doch ziemliche Unterschiede gegeben. Zwar hatten alle letzten Endes die Prüfungen bestanden, doch "es gab in diesem Jahr mehr mündliche Ergänzungsprüfungen als sonst", musste Schneidewind konstatieren.

Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass die jungen Leute, die "nun nicht mehr geschützt unter den vertraglichen Bedingungen der Lehre stehen und sich um alles selbst kümmern müssen", ihren Weg gehen werden.

Obermeister Klaus Kretzschmar zeigte sich ebenfalls erfreut, dass alle die Prüfungen bestanden haben und mahnte vor allem diejenigen, die nun nicht übernommen werden, sich nicht hängen zu lassen, sondern nach vorn zu blicken. Kritik übte er an den Verantwortlichen in Stadt- und Kreisverwaltung, die Einladungen zur Freisprechung ausgeschlagen hatten. "So kann man die Jugend nicht aus den Augen lassen", erklärte er.

Und die Freigesprochenen selbst? Sie waren zunächst froh, die Gesellenbriefe und Prüfungszeugnisse in den Händen zu halten. Bastian Behrendt aus Radegast sagte der MZ, er sei mit seiner Ausbildung im ortsansässigen Autohaus Bennemann recht zufrieden gewesen und habe schon von Beginn an gewusst, dass er nicht übernommen werden könne. Deshalb sei er jetzt auch nicht demotiviert, vielmehr wolle er an der Berufsschule nun noch das Fachabitur machen und dann weitersehen.

Glück hatten Sebastian Kessler aus Köthen und David Lenk aus Gröbzig. Während David von Beginn seiner Ausbildung in der Gröbziger Firma Autodienst Schuppe an gewusst hat, dass er bei entsprechenden Leistungen dort auch unbefristet weiter arbeiten kann, weiß Sebastian erst seit ein paar Wochen, dass auch er im Autohaus Eifler in Bernburg auch künftig beschäftigt wird.

Neben 35 jungen Männern erhielt auch eine junge Frau den Gesellenbrief: Christin Prengel aus Ilberstedt. Immer habe sie diesen Beruf lernen wollen, sagte sie, nach vielen vergeblichen Versuchen und schließlich einem Praktikum im Bernburger Autohaus Kaiser-Mobile hat es dann geklappt. Übernommen wird sie allerdings nicht, doch sie weiß, was sie tun wird: Sie geht 12 Jahre zur Bundeswehr und hofft, dort eventuell in der Instandhaltung arbeiten zu können.