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Großes Geschäft auf der Wasserburg? Großes Geschäft auf der Wasserburg?: Verwirrung um die Kosten für neue Toilette

Von Daniel Salpius 05.12.2018, 17:33
Die Wasserburg in Roßlau
Die Wasserburg in Roßlau Sebastian

Roßlau - Die geplante Hoftoilette auf der Wasserburg Roßlau kostet nun doch keine 300.000 Euro. Das hat Klaus Bekierz, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, vergangene Woche während der gemeinsamen Sitzung von Haupt- und Personal- sowie Finanzausschuss klargestellt.

Vielmehr seien die von der CDU-Fraktion zum Bau einer Toilette im oberen Hof der Burg beantragten 60.000 Euro richtig kalkuliert und ausreichend. Diese Summe werde in den Haushalt 2019 eingestellt, so Bekierz am Montag auf MZ-Nachfrage. Die Stadt habe zudem vor, die Baumaßnahme gleich im kommenden Jahr umzusetzen.

Unterschiedliche Begrifflichkeiten hatten zuvor für Fragezeichen gesorgt

Unterschiedliche Begrifflichkeiten hatten zuvor für Fragezeichen gesorgt. Bekierz hatte im Ausschuss von einem Personal-WC gesprochen, das sich an die sogenannte Hofstube anschließt. Diese solle übergangsweise auch von den Veranstaltungsbesuchern der Burg genutzt werden können.

Beantragt hatte Stadträtin Christa Müller (CDU) die Summe aber nicht für ein einfaches Personal-WC an der Hofstube, sondern für aufwendigere Besuchertoiletten direkt im Hof. „Darum drehte sich unser Antrag“, bestätigte Müller auf Nachfrage am Montag.

Hierfür seien dann aber noch einmal 100.000 Euro notwendig, erklärte Bekierz ebenfalls am Montag und schob hinterher: „Das ist eine grobe Kostenschätzung.“ Der Burgverein kann sich mit der Schätzung anfreunden. „100 000 Euro klingen jetzt schon einmal deutlich realistischer“, kommentierte Vereinsvorstand Torsten Vollert die Summe.

Nach Personal-WC ist mit den Investitionen in die Burg erst einmal Schluss

Nur wird die Besuchertoilette voraussichtlich auch bei diesem Betrag nicht allzu schnell kommen. „Die Stadt hat bereits über drei Millionen Euro in die Burg investiert, die Personaltoilette für die geschätzten 60.000 Euro ist jetzt vorerst der letzte Schritt“, machte Bekierz deutlich. Es könne dauern, bis wieder neue Gelder in die Burg investiert werden könnten.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Eiko Adamek zeigte sich am Montag trotzdem zufrieden mit dem Vorgehen. „Das ist jetzt die kleinere Variante.“ Trotzdem werde nun - wie beantragt - endlich ein funktionierendes WC auf der Burg fertiggestellt.

Die Summe von 300.000 Euro stammt aus einem Fördermittelantrag

Die Summe von 300 000 Euro, die Mitte November während einer Haushaltsausschuss-Sitzung für Irritationen unter den Stadträten gesorgt hatte, stammte aus einem Fördermittelantrag der vergangenen Jahre. Dieser wurde vorläufig von der Stadt zur Kostenschätzung herangezogen.

In der Summe enthalten waren laut Bekierz neben den Kosten für Toiletten aber zusätzlich noch die Kosten für die Errichtung einer zentralen Heizungsanlage sowie einer Lüftungsanlage für die Burg. Die Zusammensetzung der Summe konnte nicht sofort aufgeklärt werden und sorgte in der Folge für Empörung.

Aus Sicht des Fördervereins ist ein Besucher-WC im Innenhof der Oberburg aufgrund zahlreicher Veranstaltungen, Märkte und Privatfeiern, die hier jährlich stattfänden, notwendig. Bisher müssten Gäste, so Vollert, jedes Mal erst zu den Toilettenhäuschen neben dem Schloss laufen. (mz)