Fußball-Landespokal Fußball-Landespokal: Holger Koppeng erinnert sich an das 4:3 gegen den HFC

dessau/MZ - Die Zeiten, als sich der Hallesche FC vor Dessau 05 noch in Acht nehmen musste, sind lange vorbei. Wenn beide Teams am Sonntag in der ersten Runde des Landespokals aufeinandertreffen (14 Uhr/Schillerpark), liegen Welten zwischen beiden Teams. Sportlich wie finanziell.
Vier Ligen trennen beide Vereine, wie viel Euros es sind, kann nur vermutet werden. Fakt ist: Mit dem Monatsgehalt des finnischen HFC-Stürmers Timo Furuholm (vermutet werden 30 000 Euro) ließe sich bei Dessau 05 eine knappe halbe Saison finanzieren. Und doch gab es eine Zeit, in der beide Teams enger beieinander lagen und eine Sensation im Landespokal keine Utopie blieb. Vor zehn Jahren: Dessau 05 war Verbands- und der HFC Oberligist, schafften die Bauhausstädter die Sensation. Aus einem 0:2 wurde am Ende ein 4:3. Damals wie heute im Kader von Dessau 05: Verteidiger Holger Koppeng.
„Ich erinnere mich gern an dieses Spiel zurück“, sagt Koppeng, „wir haben uns damals in einen richtigen Rausch gespielt. Das habe ich so in der Form nicht noch einmal erlebt“, erzählt der 30-Jährige, der erst seit wenigen Wochen wieder Fußball spielt. Beruflich und privat bedingt, hatte er sich zuvor drei Jahre als Handballer probiert. Nun ist er wieder zurück auf der rechten Abwehrseite von 05 - und wird immer besser. „Die Kommentare zu meiner Leistung nach dem Thalheim-Spiel zuletzt fielen gut aus“, sagt Koppeng.
Eine stabile Dessauer Abwehr wird am Sonntag gegen die Hallenser Gold wert sein. „Wenn wir am Ende nur mit einem Tor Unterschied verlieren und die Zuschauer zuvor den Klassenunterschied nicht so deutlich sehen, können wir doch erhobenen Hauptes vom Platz gehen“, meint Koppeng und verkündet: „Wir wollen den HFC ärgern.“ Gegen den Drittligisten vielleicht die Verlängerung zu erreichen, „wäre doch Wahnsinn“.
Doch Koppeng macht sich eigentlich gar nicht so viele Gedanken um dieses „Was wäre wenn“. Ihm geht es am Sonntag um etwas anderes. „Ich freue mich auf dieses Spiel, auf die Atmosphäre, auf ein richtig schönes Fußballfest. Deshalb bin ich auch froh, dass wir im Schillerpark spielen“, sagt er. Über die Kräfteverhältnisse zu diskutieren „brauchen wir nicht. Für uns ist es wichtig, dass wir nicht mit Angst in diese Partie gehen, sondern frisch und frei aufspielen.“ Auch eine Sensation, sprich ein Weiterkommen der Dessauer, ist für ihn kein Ding der Unmöglichkeit. „Im Fußball ist schon so viel passiert“, meint er vielsagend. Die Erinnerung an das Match vor zehn Jahren untermauert jeglichen Optimismus auf Dessauer Seite. Auch, wenn es ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint.