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Fünf Millionen für den Hauptbahnhof Fünf Millionen für den Hauptbahnhof Dessau: Bahn will sechs Bahnsteige und Dächer sanieren

Von Lisa Garn 29.12.2017, 06:00
Der Hauptbahnhof in Dessau.
Der Hauptbahnhof in Dessau. Archiv/Ruttke

Dessau - Der Dessauer Hauptbahnhof wird ab 2018 zur Baustelle: Sechs Bahnsteige, die Überdachungen und die Beleuchtung sollen saniert werden. Über fünf Millionen Euro investieren Deutsche Bahn, Land und Bund.

Der Baustart ist für November kommenden Jahres geplant, Ende 2019 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Bahnreisende müssen mit Einschränkungen rechnen. Diese sollen aber so gering wie möglich gehalten werden - vor allem durch den Bau eines provisorischen Bahnsteiges. Rund 5.300 Fahrgäste frequentieren den Dessauer Hauptbahnhof täglich.

Interimbahnsteig zum Baustart im November 2018

Gebaut wird an den Bahnsteigen 2/3, 4/5 und 6/7. „Der Belag und die Kanten sind in die Jahre gekommen und müssen nun erneuert werden“, erklärt Erika Poschke-Frost, Sprecherin der Deutschen Bahn.

Die Planungen sind abgeschlossen, erste Vorarbeiten sind bereits im Gange. So werden die Stützfüße der Bahnsteigdächer frei gelegt und gesichert. Zum Baustart im November 2018 wird ein Interimbahnsteig am Bahnsteig 1 gebaut.
Berücksichtigt werden muss bei der Sanierung der Denkmalschutz. Die Bahnsteigausstattung wie Vitrinen, Sitzbänke und Müllbehälter werden in Abstimmung mit der Stadt Dessau-Roßlau extra angefertigt, „um so das historische Bild des Dessauer Bahnhofs zu bewahren“, so Poschke-Frost.

Bahnsprecherin: Von Dessau aus werden die kleinen Orte der Region mit den Ballungszentren verbunden

Für die Deutsche Bahn sei der Dessauer Hauptbahnhof wichtiger Teil des Bahnnetzes. „Und darüber hinaus, weil er im Mitteldeutschen S-Bahn-Netz integriert ist. Von Dessau aus werden die kleineren Orte in der Region untereinander verbunden und mit den Ballungszentren.“

Am Bahnhof war seit den 90er Jahren immer wieder gebaut worden. So entstand ein neues Reisezentrum und der Westausgang wurde neu gestaltet. Seit 2007 habe es im Rahmen des Schnittstellenprogramms unter anderem mit einer Park&Ride-Anlage weitere Umgestaltungen gegeben, so Poschke-Frost. Von 2008 bis 2011 erfolgte ein Umbau inklusive der Gleis- und Oberleitungsanlagen des Knotenpunktes Roßlau/Dessau.

2010 wurde das neue elektronische Stellewerk in Dessau in Betrieb genommen. Bis 2011 folgte die energetische Sanierung des Empfangsgebäudes, inklusive Wärmedämmung des Daches und der Fassade sowie Einbau eines Blockheizkraftwerks.

Vorplatz sowie der Busbahnhof sollen umgestaltet werden

Grundhaft ausgebaut worden war in den 90er Jahren auch der Busbahnhof. Er ist nun ebenso Teil eines Bauprojektes: Der Vorplatz des Bahnhofs sowie der Busbahnhof sollen umgestaltet werden. Etwa drei Millionen Euro sind vorgesehen.

Finanziert wird dieses Vorhaben hauptsächlich über Fördermittel. Rund 1,9 Millionen Euro fördert der  Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (Nasa) über das Schnittstellenprogramm für den Öffentlichen Personennahverkehr.

Der Eigenanteil der Stadt liegt bei 300.000 Euro. Damit der Bahnhofsvorplatz zum Bauhausjubiläum aufgewertet wird, sollen die wesentlichen Arbeiten Ende 2018 fertig gestellt sein.

Außen vor bleibt weiterhin der Bahnhofstunnel

Außen vor bleibt aber bislang der Bahnhofstunnel, der nach Regenfällen mit Nässe von oben und unten zu kämpfen hat. Die technologischen Anforderungen an die Sanierung sind immens - und lassen sich nach Bahnangaben deshalb nicht in die derzeit in Planung befindliche Maßnahme einordnen.

„Die Bauarbeiten am Hauptbahnhof und zusätzlich für die Modernisierung des Eisenbahnknotens Roßlau/Dessau sind sehr komplex“, so Poschke-Frost. „Eine Tunnelsanierung geht erstmal nicht.“

Ausbau des Eisenbahnknotenpunktes Roßlau/Dessau geplant

Wie es beim Ausbau des Eisenbahnknotenpunktes Roßlau/Dessau weiter geht, dazu will die Bahn im Januar in einer Versammlung informieren. Geplant ist der Umbau des Güterbahnhofs Roßlau als letztem Abschnitt. Terminiert hatte die Bahn das Projekt auf die Jahre 2019 bis 2021.

Die mehr als 100 Jahre alten Infrastrukturanlagen sollen modernisiert werden: Gleise, Signalanlagen, Entwässerung, Oberleitung und fast alle Überführungen werden erneuert und elektronische Stellwerkstechnik in Betrieb genommen. Für Abriss und Neubau der Eisenbahnüberführung in Meinsdorf ist die L 120 und damit die direkte Verbindung von Roßlau und Meinsdorf monatelang gesperrt. (mz)