An der Anhaltischen Gemäldegalerie Frust im Georgengarten in Dessau: Gerade sanierte Göttin Diana wurde mit Graffiti beschmiert
10.000 Euro hatte der Förderverein „Anhaltische Gemäldegalerie und Georgengarten“ für die Sanierung zweier Skulpturen ausgegeben. Nun ist die Freude dahin

Dessau/MZ. - Das Entsetzen bei den Mitgliedern des Fördervereins „Anhaltische Gemäldegalerie und Georgengarten“ ist groß.
Im vergangenen Jahr haben sie dank einer großzügigen Spende und aus Vereinsmitteln die römischen Göttinnen „Diana“ und „Flora“ im Georgengarten restaurieren lassen. Nun ist die „Diana“ mit einem Graffiti beschmiert worden. Auf dem Sockel prangt ein gelber Kreis mit einem silbergrauen Smiley.
„Kunst hat viele Gesichter und diese wiederum ihre Liebhaber/Fans ... ob der Smiley nun eine zusätzliche Verschönerung darstellt, darf jeder für sich entscheiden“, heißt es auf der Facebookseite des Vereins. „Uns gefällt es nicht.“
Über 10.000 Euro hatte der Förderverein „Anhaltische Gemäldegalerie und Georgengarten“ für die Sanierung der Göttinnen ausgegeben
Über 10.000 Euro hatte der Förderverein im vergangenen Jahr ausgegeben, damit die Göttinnen ihr verwittertes Grau ablegen konnten und dafür in Weiß erstrahlen, sagt Reik Rupietta, Vorsitzender des Fördervereins. Allein 5.000 Euro hatte der Dessauer Heinz Richter dafür gegeben. Richter hatte den Förderverein vor 25 Jahren mit aus der Taufe gehoben und nun die Arbeiten an den „Diana“ und „Flora“ angeregt.
Bildhauer Marko Hensel hatte die mit dem Denkmalschutz abgestimmten Arbeiten ausgeführt, erinnert Rupietta. Schadstellen wurden beseitigt, außerdem „Tattoos“, die der Göttin der Jagd, Diana, zugefügt wurden. Darauf kam die Weißung, die auch eine Schutzschicht für den Sandstein der Skulpturen ist. Bei diesen handelt es sich um Originale aus der Entstehungszeit des Georgengartens. Sie dürften kurz nach Fertigstellung des Parks im 18. Jahrhundert aufgestellt worden sein.
Im Herbst 2023 war die Freude nach dem Abschluss der Arbeiten entsprechend groß. „Die Göttinnen sind wunderschön geworden und nun das“, ärgert sich der Fördervereinsvorsitzende. Da der Park ein öffentlicher ist, kommen Schmiererein immer mal wieder vor, stellt Rupietta fest. „Das ist leider ein Phänomen.“ Gutheißen kann er es nicht.
Förderverein „Anhaltische Gemäldegalerie und Georgengarten“ steht im Kontakt mit einem Restaurator
„Wir müssen nun gucken, ob und wie wir die Diana reinigen können“, sagt Rupietta. Der Verein stehe auch noch in Kontakt mit dem Restaurator und hofft, das schnell eine Lösung gefunden werden kann.
Die Diana, sagt Rupietta, soll in Kürze nach historischem Vorbild auch wieder auf einem runden Kiesbett stehen. Weil viele Radfahrer dort entlang fahren, ist der Kies spindelförmig um die Statue verteilt. Gemeinsam mit dem Dessauer Stadtpflegebetrieb soll das neue Kiesbett angelegt werden.