Klimaschutz vor der Haustür Flexibler mit dem ÖPNV an Ziel: Dessau probiert das Clever Shuttle aus
„Was bewegt uns morgen“ lautet das Motto der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September in Dessau-Roßlau. Wer mitmacht und welche Angebote es gibt.

Dessau-Rosslau/MZ - „Was bewegt uns morgen“ lautet das Motto der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September in Dessau-Roßlau. Mit sechs Veranstaltungen wollen Stadt, Stadtwerke und Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC) anregen, sich mit klimafreundlicher Mobilität auseinandersetzen. „Wir wollen uns beispielhaft präsentieren, die Bürger einladen, mit uns ins Gespräch zu kommen und aus erster Hand etwas über die aktuellen Entwicklungen zu erfahren“, sagt Torsten Ceglarek, Chef der Dessauer Verkehrsbetriebe (DVG).
2045 will Deutschland klimaneutral werden. 20 Prozent der C02-Emissionen entfallen auf die Mobilität. Die Emissionen zu senken, das sei auch eine Herausforderung für die DVG. Ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für Dessau-Roßlau gehört „deshalb zu unserer Strategie 2025“, so Ceglarek.
Flexibler mit dem Bus unterwegs
Was bereits geplant ist, darüber werde sowohl auf dem Mobilitätsmarkt etwas zu erfahren sein, mit dem die Aktionswoche am Donnerstag, 16. September, ihren Auftakt erfährt, als auch am Sonnabend, wenn der On-Demand-Testbetrieb vorgestellt wird. Es handelt sich dabei um ein flexibles Mobilitätsangebot, das besonders in Nebenzeiten eine Ergänzung zum steifen System im Linienverkehr sein soll. In Leipzig heißt das Angebot „Flexa“, das unter anderem mit Clever Shuttle abgesichert wird. Zwei Autos der Flotte werden auch in Dessau dabei sein.
Bei den Angeboten ginge es nicht darum, „Fahrgäste wegzunehmen, sondern neue Fahrgäste hinzuzugewinnen“, so Ceglarek. Er weiß, „der Wettbewerb gegen das Auto ist immens“, doch man wolle die Bürger anregen, ihr Auto stehen zu lassen, bei schönem Wetter Rad zu fahren und bei „schlechtem Wetter sind wir da mit Bus und Straßenbahn“.
Für Stephan Marahrens vom ADFC ist Radverkehr überhaupt der effizienteste Weg, das Klima zu schützen. Welche neue Lebensqualität es hat, wenn kein Autoverkehr die Straßen dominiert, wird demonstriert, wenn für einen Tag die Johannisstraße zwischen Hausmannstraße und Post gesperrt wird.
Petition für kinder- und fahrradfreundlichere Doppelstadt
Nicht weniger Aufmerksamkeit soll mit der Kinder- und Familien-Fahrraddemo auf sich gezogen werden. Besonders für Kinder- und Jugendliche ist die Radinfrastruktur in der Doppelstadt an vielen Stellen ungeeignet, so Marahrens. Bei „We Act!“ ist deshalb eine Petition an Stadtrat und Stadtverwaltung gestartet worden, die fordert, die Doppelstadt kinder- und fahrradfreundlicher zu gestalten.
Klimaschutzmanager Michael Ahlers weiß, Patentrezepte gibt es nicht, um die Verkehrswende zu schaffen. „Eine klimafreundliche, gut funktionierende und für alle bezahlbare Mobilität wird aus einem bunten Mix gut abgestimmter Angebote bestehen.“ Mit der Aktionswoche wolle man zum Nachdenken anregen und Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Und das kann man bei den folgenden sechs Veranstaltungen:
Donnerstag, 16. September
14 bis 18.30 Uhr: Mobilitätsmarkt auf dem Marktplatz in der Zerbster Straße. Mit dabei sind u.a.: E-Bikes, Lastenräder, E-Autos, Infos zur Mobilität, Car-Sharing-Anbieter, Spiel und Spaß für Kinder.
Freitag, 17. September
11 bis 22 Uhr: Aktion in der Johannisstraße mit Spielstraße, Lastenradrallye (15 Uhr) und Straßenkino (19.30 Uhr)
Sonnabend, 18. September
14 Uhr: Kinder- und Familien-Fahrraddemo ab dem Bauhaus Museum
10 bis 16 Uhr: On-Demand-Testbetrieb der Stadtwerke auf dem Marktplatz
Dienstag, 21. September
15 bis 17 Uhr: Besichtigung der Luftmessstation in der Luchstraße/Ecke Goethestraße in Roßlau
16.30 Uhr: AG Fahrradfreundliche Stadt berät im Schwabehaus über Möglichkeit, Radverkehr in der Stadt zu fördern.