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Familien-Rallye zur Eröffnung

Von Sylke Kaufhold 19.09.2007, 16:28

Dessau/MZ. - Die Dessauer Einrichtung wurde in das Aktionsprogramm "Mehrgenerationenhäuser" des Bundesministeriums für Familie, Jugend und Senioren aufgenommen. Die offizielle Auftaktveranstaltung findet am Mittwoch, 26. September, statt und wird ab 15 Uhr mit einem Bürgerfest für Alt und Jung gefeiert. Im Mittelpunkt des Nachmittags steht eine Familien-Rallye, die vom Kooperationspartner des Mehrgenerationenhauses, dem Shia-Familienzentrum, durchgeführt wird. "Wie im wirklichen Alltag, sollen die Familien gemeinsam Aufgaben lösen", erklärt Sabine Engel, Shia-Projektleiterin. Natürlich geht es nicht bierernst zu, schließlich soll der Spaß nicht zu kurz kommen. Wer mindestens sieben der 14 Stationen durchlaufen hat, nimmt um 17 Uhr an einer Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es übrigens ein Gesellschaftsspiel für weitere spannende und unterhaltsame Stunden im Familienkreis.

Den Besuchern steht an diesem Nachmittag das gesamte Haus offen. Sie können den Proben der Musikschüler lauschen, sich von der Kreativität beim Seniorenzeichnen beflügeln lassen, beim Kinder- und Seniorentanz zuschauen, sich beim Keramik-Club an neue Formen herantasten oder beim Hardanger erfahren, was ein Madeirasternchen ist. Die Datel, ebenfalls Partner des Mehrgenerationenhauses, weist Einsteiger in die Geheimnisse des Internets ein. Die Experten vermitteln Informationen und geben praktische Tipps.

Gefragte Gesprächspartnerin wird sicher auch Tina Stein sein. Sie ist die Projektleiterin für das Mehrgenerationenhaus und koordiniert alle Angebote. An ihrer Seite werden auch Vertreter des Vereins "Dessau-Roßlau mobil" stehen. Der Verein berät und betreut Personen, die auf mobile Dienstleistungen angewiesen sind und informiert an diesem Nachmittag über das Angebot mobiler Dienstleister in der Doppelstadt. Im Mehrgenerationenhaus plant der Verein den Aufbau einer Vermittlungsplattform haushaltsnaher Dienstleistungen.

Ebenso soll eine flexible Kinderbetreuung aufgebaut werden. Dafür wird im Haus selbst ein Kinderzimmer eingerichtet. Über ein Kontakttelefon soll Eltern Hilfe bei der Kinderbetreuung vermittelt werden. "Das kann über Tagesmütter geschehen, über Babysitter, die im Haus ausgebildet werden, oder in unserem Kinderzimmer", erläutert Sabine Engel, in deren Händen die Koordination dieses Angebotes liegt. Gern würde sie auch einen "Oma-Opa-Service" einrichten. "Senioren übernehmen Patenschaften in Familien, die keine Großeltern haben", erklärt Engel diese Idee.

Das Kontakttelefon wird ab Donnerstag nächster Woche geschaltet sein. Hier können Bürger haushaltsnahe Dienstleistungen oder eine Kinderbetreuung in Auftrag geben. "Wir übernehmen die Vermittlung", betont Thomas Lundershausen, Leiter des Bürger-, Bildungs- und Freizeitzentrums.

Abgeschlossen ist die Profilierung des Hauses mit der Eröffnung längst nicht. "Wir haben noch viele Ideen im Kopf und sind auch offen für Anregungen jeder Art", fordert Lundershausen die Dessauer auf, ihr Mehrgenerationenhaus aktiv mitzugestalten. Fakt ist, es soll ein Haus sein, in dem sich Menschen aller Lebensalter treffen und voneinander lernen können. Es soll Kinder fördern, Familien entlasten und den älteren Menschen eine gesellschaftliche Aufgabe geben. Wer sich also hier engagieren möchte, ist gerne gesehen.

Wie Barbara Scheer-Daniel beispielsweise. Sie betreut ehrenamtlich das Club-Café und möchte gern einen "Lese-Fundus" im Mehrgenerationenhaus einrichten. Damit alte und junge Leseratten hier genügend Lesestoff finden, bitten die "Hausherren" die Besucher des Eröffnungsfestes um Hilfe: "Wer zu Hause Bücher hat, die er längst ausgelesen hat, aber nicht wegwerfen möchte, sollte sie uns mitbringen", so Tina Stein. "Wir werden sie als Grundstock für unseren Lese-Fundus verwenden."