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Feuertod im Jahr 2005 Fall Oury Jalloh: Aktivisten sehen neue Belege für Mord in Dessauer Polizeizelle

Initiative lässt Tod des Asylbewerbers in Dessauer Polizeizelle rekonstruieren.

Von Alexander Schierholz Aktualisiert: 03.11.2021, 13:02
Weiterhin ringen Aktivsten um neue Belege zum Feuerteud von Oury Jalloh im Januar 2005.
Weiterhin ringen Aktivsten um neue Belege zum Feuerteud von Oury Jalloh im Januar 2005. (Foto: IMAGO / Eventpress)

Halle/Dessau/MZ - Fast 17 Jahre nach dem Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh im Januar 2005 in einer Dessauer Polizeizelle sieht eine private Aufklärungsinitiative neue Belege dafür, dass der Mann aus Sierra Leone ermordet worden ist. Das geht nach Angaben der „Initiative in Gedenken an Oury Jalloh“ aus einem neuen Gutachten hervor, das am Mittwoch vorgestellt worden ist.

Die Aktivisten hatten die Zelle für einen Brandversuch originalgetreu nachbauen lassen. Aus der Beschaffenheit und dem Aussehen des Raumes nach dem etwa 30-minütigen Feuer ergebe sich, dass Jalloh mit einer entzündlichen Flüssigkeit übergossen und in Brand gesetzt worden sein müsse, sagte der Sachverständige Iain Peck.

Die Umstände des Todes von Jalloh sind bis heute nicht aufgeklärt. Ein letztes Ermittlungsverfahren war von der Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg 2018 eingestellt worden. Nach Auffassung der Behörde gibt es für die Brandbeschleuniger-These bislang keine Belege. Sollten neue Beweismittel auftauchen, könnten die Ermittlungen aber wieder aufgenommen werden, sagte ein Sprecher.