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DVG-Chef steht Rede und Antwort Fährt sie bald öfter? Fortbestand der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn für nächste 15 Jahre gesichert

Von Andreas Behling 08.11.2021, 10:52
Die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn
Die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn (Foto. Thomas Ruttke)

Dessau/Wörlitz/MZ - Nachdem sich das Land Sachsen-Anhalt bereits im vergangenen Jahr zur Dessau-Wörlitzer Eisenbahn (DWE) bekannte, ist deren Fortbestand für die nächsten 15 Jahre gesichert. Dies stellte Torsten Ceglarek, Geschäftsführer der Dessauer Verkehrs GmbH, seinem Auftritt im Kulturausschusses von Oranienbaum-Wörlitz voran.

Von dem Rückhalt ausgehend, könnten nunmehr Investitionen in die Infrastruktur getätigt werden, erklärte er. So sei eine „Ertüchtigung der vorhandenen Struktur“ beabsichtigt. Zwei Bahnübergänge - beide in Dessauer Ortslage - sollen sicherer gemacht werden. Generell gehe es beim Ausbau der Haltepunkte um eine barrierefreie Gestaltung.

Für die Saison 2022 stellte Torsten Ceglarek eine kürzere Taktung der Fahrten in Aussicht

In den Zeitplan, der die nächsten zwei Jahre umfasse, sei Wörlitz integriert. Dort soll nach Ceglareks Angaben der Bahnsteig technisch derart verbessert werden, dass Menschen mit einem Handicap keine Probleme mehr haben. „Eine Ertüchtigung auf lange Sicht haben wir aus finanziellen Gründen aber zurückgestellt“, sagte er. Dazu gehöre die Frage, wie die Park-Anlagen in Oranienbaum und Wörlitz besser an den Schienenstrang angebunden werden können. Gedanken, den Wörlitzer Landschaftsgarten vom dezentral gelegenen Bahnhof etwa mit einem elektrisch betriebenen Shuttle-Bus zu verbinden - die „Stadtlinie“ könnte im Westen bis zum Eichenkranz und im Osten bis zum Zugang zur Insel Stein reichen -, seien wegen Corona zurückgerutscht. „Aber diese Idee finde ich gerade als Wörlitzer interessant“, sagte Ausschuss-Chef Kuno Wendt (SPD).

Für die Saison 2022 stellte Torsten Ceglarek eine kürzere Taktung der Fahrten in Aussicht. Bislang startet die DWE im Zwei-Stunden-Rhythmus. Dieser soll auf 90 Minuten reduziert werden. „So stehen wir weniger rum und sind mehr unterwegs.“ Allerdings müsse der veränderte Takt rechtzeitig bei der Deutschen Bahn angemeldet werden.

„Unsere Aufgabe muss sein, in der Stadt Wörlitz etwas zu schaffen, damit die Gäste Eindrücke mitnehmen können“

Stadträtin Jana Pfeifer (MUT/FDP-Fraktion) plädierte für einen Blick quasi über die Gleise der Eisenbahn hinweg. „Bis in den Park ist es ein langer Weg“, fand sie. „Unsere Aufgabe muss sein, in der Stadt Wörlitz etwas zu schaffen, damit die Gäste Eindrücke mitnehmen können.“ Dem Ort selbst fehle es bislang an Attraktivität. Pfeifer: „Da erlebt man nichts.“ Jörg Richter aus dem Kreis der sachkundigen Einwohner begrüßte die engere Takt-Frequenz und regte mit Blick auf den zunehmenden Rad-Tourismus an, eventuell auch im Zug selbst eine Ladestation für E-Bikes einzurichten.

Verena Wildgrube erhielt derweil vom Geschäftsführer die Bestätigung, dass im Plan auch daran gedacht sei, den Oranienbaumer Bahnhof und den Haltepunkt im Biosphärenreservat „Mittelelbe“ attraktiver zu gestalten. „Allerdings müssen wir uns fokussieren“, gab Ceglarek zu bedenken. „Der finanzielle Rahmen ist begrenzt.“