Veranstaltung auf dem Festplatz Erntedankfest in Alten: So wurde gefeiert

Dessau - Der Stress ist den Mitgliedern des Förder- und Heimatvereins Alten ins Gesicht geschrieben. Noch 15 Minuten bis die Erntekrone aus der Philipp-Melanchton-Kirche geholt werden muss. „Wer trägt denn die Fahne?“, ruft Karl-Heinz Stoich über das Festgelände. Kurz darauf geht es für die Organisatoren in die Kirche, die feierliche Eröffnung des Erntedank- und Angerfests steht kurz bevor.
Zum 15. Mal lud der Förder- und Heimatverein für ein Wochenende auf den Festplatz im Zentrum des Stadtteils ein. „Es ist die größte jährliche Veranstaltung für uns“, erzählt Vorstandsmitglied Karl-Heinz Stoich. Schon seit dem Frühjahr planen die Vereins-Mitglieder den Jahreshöhepunkt.
Zu den Highlights der zweitägigen Feierlichkeiten zählten sicherlich die Auftritte der zahlreichen Tanz- und Musikgruppen im Festzelt, der Lampionumzug am Samstagabend und die Tombola am Sonntagvormittag.
Viel Zeit für Erholung zwischen den beiden Tagen blieb den Verantwortlichen da nicht. „Das verkraften wir aber, so ist es ja zum Glück nicht jeden Tag“, scherzt Karl-Heinz Stoich. Neben dem Heimatverein war am Erntedank- und Angerfest die evangelische Kirchengemeinde Philipp-Melanchton an der Organisation beteiligt. So wurde auch an diesem Wochenende das Fest mit einem Erntedank-Gottesdienst am Samstagmorgen eröffnet.
Pfarrerin Barbara Elze ging während des Gottesdienstes auf die aktuellen politischen Entwicklungen rund um den Klimawandel ein. „An Erntedank denken wir an die Schöpfung, an alles, was wächst und gedeiht. Gerade in der heutigen Zeit ist unser Anliegen, diese Schöpfung zu bewahren.“ Und auch nach der Eröffnung brachte sich die Kirchengemeinde ein.
So waren die von den Gemeindemitgliedern gebackenen Kuchen beim berühmten „Angercafé“ heiß begehrt bei den Besuchern. „Uns wurden etwa 50 Kuchen gebracht. Da kann man allen Bäckerinnen und Bäckern nur danken“, so Barbara Elze. Das Fest in Alten sieht die Pfarrerin vor allem als Möglichkeit für die Anwohner, sich zu treffen und auszutauschen.
Damit die Besucher des Erntedankfestes auch abseits der Show-Acts was erleben konnten, sind einige regionale Händler gekommen - darunter der Elsnigker Bauernkorb. „Die Organisatoren erzählten uns vom Programm und da dachten wir uns, dass wir da mal vorbeischauen müssen“, erzählt Sybille Bieler, Mitinhaberin des Elsnigker Bauernkorbs.
Die Leute in Alten zusammenbringen - das ist seit 15 Jahren Anliegen des Heimatvereins. Für eine lange Zeit organisierte der Verein zusätzlich ein Osterfeuer und ein jährliches Sommerfest – mittlerweile ist nur noch das Erntedankfest geblieben. „Uns fehlen einfach Leute, um solche Feiern zu planen“, meint Karl-Heinz Stoich. Es fehlt der Nachwuchs.
Das Erntedankfest soll natürlich noch einige Jahre Bestand haben, mit den Gedanken ist der Heimatverein bereits bei der 16. Ausgabe im kommenden Jahr. Auch der Vorstandsvorsitzende Eberhard Scheler weiß um die Bedeutung des Erntedankfests für Alten und um den Aufwand, den der Verein Jahr für Jahr in die Feierlichkeiten steckt. „Sie wissen ja: Nach dem Fest ist vor dem Fest.“ (mz)