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Folgen der Corona-Pandemie Erkältungssaison ausgefallen - Krankenstand in Dessau-Roßlau ist deutlich gesunken

01.11.2021, 14:02
Erkältungen sind deutlich zurückgegangen.
Erkältungen sind deutlich zurückgegangen. Foto: DPA

Dessau/MZ - Im ersten Halbjahr 2021 haben erwerbstätige Frauen und Männer in der Stadt Dessau-Roßlau und im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ungewöhnlich selten krankheitsbedingt bei der Arbeit gefehlt. Das geht aus dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport für die Region hervor.

Der Krankenstand lag demnach bei 4,7 Prozent und damit deutlich niedriger als im Vorjahr (5,5 Prozent). Damit waren an jedem Tag bis Ende Juni durchschnittlich 47 von 1.000 DAK-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben. Hintergrund des gesunkenen Krankenstandes ist der massive Rückgang bei den Atemwegserkrankungen (minus 55 %).

Erkältungskrankheiten gehören zu den Krankheiten, die am häufigsten zu Krankschreibungen führen. Sie rangierten bisher in der Statistik zum Krankenstand in der Stadt Dessau-Roßlau und im Landkreis Anhalt-Bitterfeld oft unter den Top-3-Krankheiten, die am häufigsten zu Arbeitsunfähigkeit führen. Im ersten Halbjahr 2021 wurde auch hierbei ein Rückgang beobachtet. Bis Ende Juni kamen in der Region auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 80 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen, 97 Tage weniger als im Vorjahreszeitraum. „Die Erkältungssaison im Frühjahr 2021 ist nahezu komplett ausgefallen“, erklärt Thomas Büttner, Chef der DAK-Gesundheit in Dessau-Roßlau und Anhalt-Bitterfeld. „Wir sehen, dass sich Homeoffice, Lockdown und verstärkte Hygienemaßnahmen positiv ausgewirkt haben.“

Doch es gab auch pandemiebedingte Krankheitszuwächse. Für viele Arbeitnehmer seien die Begleitumstände der Pandemie gerade im ersten Halbjahr 2021 auch belastend gewesen, so Büttner. „Die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen haben in den ersten sechs Monaten zugenommen“.

Das trifft auch auf das Jahr 2020 zu. Die Anzahl der Fehltage von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen stieg im gesamten Vorjahr um rund 18 Prozent auf 225 Fehltage je 100 Versicherte. „Menschen mit psychischen Erkrankungen haben unter den Einschränkungen und Belastungen der Pandemie gelitten“, sagt Thomas Büttner. „Sie waren während der Krise oft über auffällig lange Zeiträume krankgeschrieben.“ Auch das Homeoffice bringe psychische Belastungen. So beklagen 74 Prozent die Isolation und Einsamkeit und etwa die Hälfte eine fehlende Zeitstruktur und klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben.

Laut DAK-Gesundheitsreport gingen 2020 die meisten Ausfalltage auf das Konto von Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie etwa Rückenleiden. Bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte waren es 455 Fehltage.