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Erfüllter Traum Erfüllter Traum: Gudrun Rudel ist seit 30 Jahren Schwimmmeisterin in Dessau

Von Heidi Thiemann 12.01.2019, 13:00
Gudrun Rudel ist glücklich mit ihrem neuen Arbeits- und Trainingsplatz.
Gudrun Rudel ist glücklich mit ihrem neuen Arbeits- und Trainingsplatz. Thomas Ruttke

Dessau - „Das war immer mein heimlicher Traum“, sagt Gudrun Rudel: „In der neuen Einrichtung arbeiten zu können.“ Am 8. Juni ging der Traum in Erfüllung - mit der Eröffnung des Sportbades Dessau. 11,5 Millionen Euro hatte die Stadt investiert, fünf Millionen davon kamen vom Land. 2016 wurde der erste Spatenstich gesetzt, im Mai 2017 Richtfest gefeiert - und im Jahr darauf Eröffnung.

„Besser hätte es nicht werden können“, sagt Schwimmmeisterin und -trainerin Rudel. 15 Jahre lang hatte sie zuvor in der Südschwimmhalle am Beckenrand gestanden. „DDR-Charme pur“ gab es da, lacht sie heute. Als sie im Mai dort den Schlüssel ein letztes Mal in der am 7. Oktober 1980 eröffneten Halle herumdrehte, war ein bisschen Wehmut da, gibt die 61-Jährige zu. Doch die Vorfreude auf das Neue in der Helmut-Kohl-Straße überwog.

„Ich konnte gut loslassen, wir hatten Zeit, uns vorzubereiten.“ Vier- bis fünfmal, erinnert sie sich, habe sie an Bauberatungen für das neue Bäder-Schmuckstück teilgenommen. „Das war eine positive Erfahrung“, sagt sie, dass die Planer und Bauleute die Erfahrungen der Mitarbeiter mit haben einfließen lassen.

Das Schwimmbecken ist wettkampftauglich für nationale und internationale Wettkämpfe

„Ich war also schon ein paar Mal vorher hier, habe gesehen, wie es vorwärts geht“, sagt Rudel. „Doch als ich das erste Mal mit meinen Sportlern hier war, das war ein Wow-Effekt, wirklich ein berührender Moment.“ Der Schwimmsport-Verein konnte schon vor der offiziellen Eröffnung das Bad testen. Doch genauso begeistert wie die Sportler sollten sich später auch die Bürger zeigen. Und: „Als Schwimmmeister macht das hier schon ein bisschen mehr Spaß“, gesteht Rudel.

Freilich 15 Jahre Südschwimmhalle will sie nicht wegwischen. „Aber hier ist alles moderner, schmucker.“ Es gibt sechs 25-Meter-Bahnen, ein Nichtschwimmerbecken und einen zusätzlichen Planschbereich, geräumige Umkleiden und Duschen, bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter, auch eine bessere Belüftung.

„Das Schwimmbecken ist zertifiziert“, sagt Rudel stolz, wettkampftauglich für nationale und internationale Wettkämpfe. Als im November bei den 10. offenen Kurzbahnmeisterschaften des Landes 239 Sportler auf den Startblöcken standen, wurden viele Rekorde erschwommen. Rudel freut das: „Das Wasser schwimmt sich gut.“ Auch das spreche für die neue Halle.

Seit 1989 ist die Dessauerin Gudrun Rudel als Trainerin tätig

Seit 1989 ist die Dessauerin, selbst früher Leistungssportlerin und Olympiakader, als Trainerin tätig. Daniela Schreiber, Europameisterin 2010 und 12, gehörte zu ihren Schützlingen, erzählt sie stolz. Zehn Jahre lang wurde die Trainerin anfangs vom Ministerium gefördert. Als die Förderung auslief, hatte sie ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Bädertechnik absolviert, konnte beim Bäderwesen der Stadt anfangen.

Zuerst in der Stadtschwimmhalle, die dann saniert und zum Gesundheitsbad wurde, seit 2003 in der Südschwimmhalle. Und sie setzte sich noch mal auf die Schulbank: Geprüfte Meisterin für Bäderbetriebe ist sie. Zusammen mit drei Fachangestellten, zwei Kassiererinnen und einem Techniker bildet die 61-Jährige das Schwimmhallenteam.

Probleme? Gudrun Rudel schüttelt den Kopf. Die Arbeit macht Spaß.

Nicht nur am Beckenrand schauen Rudel und ihre Mitarbeiter nach dem Rechten, auch, dass mit der Filtration und Desinfektion alles in Ordnung ist. Vom Schwimmmeisterbüro gleich neben dem großen Becken hat sie alles im Blick. In den Keller, lacht sie, muss sie deshalb nicht.

Probleme? Gudrun Rudel schüttelt den Kopf. Die Arbeit macht Spaß. „Von meiner Seite fehlt hier nichts.“ Täglich hat das Bad geöffnet. Schulsport, Rehasport, der Schwimmsport-Verein, die Wasserwacht, die Wasserballer und die Triathleten nutzen das Bad, auch das Umweltbundesamt und ein Fitnessstudio. Hinzu kommt das öffentliche Schwimmen. Im 28,5 Grad warmen Wasser ziehen jede Woche alle Altersgruppen ihre Bahnen. Und Rudel wacht mit ihrem Team, das nichts passiert. (mz)