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Ein Hotel für Räder Ein Hotel für Räder: Autohaus in Dessau setzt auf Service rund um Autoreifen

Von Danny Gitter 08.09.2017, 08:53
Aus dem Rohbau wird bis November eine fertige Halle.
Aus dem Rohbau wird bis November eine fertige Halle. Lutz Sebastian

Dessau - Am Donnerstag wurde das Richtfest für ein neues „Räderhotel“ auf dem Gelände des Autohaus Heise in der Heidestraße gefeiert. Im November soll das Gebäude endgültig in Betrieb genommen werden. Rund 600.000 Euro wurden dann investiert.

Auf einer Grundfläche von 800 Quadratmetern können zukünftig 2.000 Radsätze, also 8.000 Räder, in einem Regalsystem mit einer Höhe von bis zu 5,5 Metern eingelagert werden.

„Damit wird alles übersichtlicher“, sagt Björn Emmerich, der Geschäftsführer der Autohaus Heise GmbH. Durch den wachsenden Zuspruch der Kunden, ihre Winter- und Sommerreifen beim Autohändler zu lagern, mussten immer mehr Überseecontainer besorgt werden, die sich über das gesamte Autohaus-Gelände verteilt hatten.

Rundumservice für die Autoreifen im „Räderhotel“

Der Name „Räderhotel“ kommt nicht von ungefähr. „Mit sämtlichem Service rund um den Reifenwechsel wollen wir diesem Anspruch gerecht werden“, so Emmerich. Wechseln, Wuchten, Montieren und Waschen soll es unter dem neuen Hallendach neben dem Lagern der Reifen geben.

Zusätzlich wird mit dem Neubau auch die Werkstattkapazität erweitert. Neben einer Dekra-Prüfstraße wird es auch einen zusätzlichen Raum für die Kalibrierung von Fahrassistenzsystemen geben.

Zwei neue Arbeitsplätze entstehen im Räderhotel. „Das ist ein mutiger Schritt, den wir da gehen. Wir glauben trotz der aktuellen Krisendebatte rund um das Automobil an eine gute Zukunft unserer Branche“, sagt der Autohaus-Geschäftsführer.

Autohandel ist weiterhin im Wandel

Daher ist ihm um die Existenz des Autohauses und der Sicherung der derzeit 115 Arbeitsplätze nicht bange. Allein in den vergangenen 12 Monaten sind sogar fünf neue Arbeits- und fünf neue Ausbildungsverträge unterschrieben worden. Der Jobmotor bei Heise in der Heidestraße läuft.

„Sicherlich wird es einen Wandel geben. Vielleicht ist es in Zukunft legitimer, statt von einem Autohaus von einem Mobilitätsservice-Center zu sprechen“, blickt Emmerich voraus. Schon längst ist der Autohandel nicht mehr das, was das Autohaus primär auszeichnet. Werkstattservice, Beratung und Angebote wie das Räderhotel werden immer wichtiger.

Eine „Autokrise“ kann er weder jetzt noch in naher Zukunft erkennen. „Individuelle Mobilität, die sich hauptsächlich über das eigene Auto ausdrückt, wird gerade hier bei uns im ländlichen Raum auch in den nächsten Jahren eine sehr wichtige Rolle spielen“, ist Emmerich überzeugt. (mz)